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23.03.2022

SPÖ-Vorderwinkler: „Wir befinden uns am Gipfel des Chaosmanagements dieses Bildungsministeriums“

SPÖ bringt Antrag auf Doppelbesetzung in den ersten beiden Volksschulklassen ein


SPÖ-Bildungssprecherin Petra Vorderwinkler nutzte ihre Rede in der heutigen Sitzung des Nationalrats um neuerlich auf die dramatische Situation an Österreichs Schulen hinzuweisen. Der Personalmangel, dem die Schulen schon vor der Pandemie ausgesetzt waren, hat sich angesichts unzähliger Personalausfälle durch Corona massiv verschlimmert. Vorderwinkler: „Die Schulen stehen vor dem Kollaps und der Bundesminister macht einfach nichts. Wir befinden uns am Gipfel des Chaosmanagements dieses Bildungsministeriums!“


Die Pandemie ist eben nicht vorbei und ihre Folgeeffekte werden uns erst noch treffen, ist die SPÖ-Abgeordnete überzeugt. Insbesondere im Bildungsbereich würden hier noch große Herausforderungen anstehen: Durch einen unregelmäßigen Besuch der elementarpädagogischen Einrichtungen während der vergangenen zwei Jahre ist die Entwicklungsschere der Kinder besonders stark auseinandergeklafft, so Vorderwinkler. Sie würden also mit völlig unterschiedlichen Voraussetzungen und Lernständen in die Volksschulen kommen. „Manche von ihnen werden schon Lesen können, andere werden davon weit weg sein“, führt Vorderwinkler die Situation aus, mit der sich Pädagog*innen konfrontiert sehen werden.


Was ohnehin schon seit jeher eine besondere Herausforderung für die Volksschullehrer*innen darstellte, wird somit zu einer – für eine Person jedenfalls – nahezu nicht zu bewältigenden Aufgabe. Daher brachte die Bildungssprecherin der SPÖ im Nationalrat einen Antrag ein, der in den ersten beiden Jahren an den Volksschulen eine Doppelbesetzung der Klassen mit Lehrpersonal verlangt, wenigstens jedenfalls in den Leitgegenständen Deutsch und Mathematik. An ihre Abgeordnetenkolleg*innen aus allen Fraktionen appellierte Vorderwinkler abschließend, im Unterschied zum Bundesminister Polaschek, „nicht wegzusehen, sondern dem Antrag zuzustimmen“. ÖVP und Grüne verhinderten den Antrag mit ihren Stimmen allerdings.