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20.01.2021

EU schafft Vertrauen bei Corona-Impfung

Gemeinsame Zulassung und Beschaffung sind der richtige Weg

Zur heutigen Debatte über die EU-Impfstoffstrategie im EU-Parlament sagt SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl: „Die Wissenschaft hat im letzten Jahr einen unglaublichen Kraftakt zustande gebracht. Nach nicht einmal zwölf Monaten gibt es mehrere hochwirksame Impfstoffe gegen das neuartige Coronavirus, die zugelassen sind bzw. kurz vor der Zulassung stehen. Es war nur gemeinsam als EU möglich, über zwei Milliarden Impfstoffdosen von verschiedenen Herstellern zu sichern. Genau deshalb war und ist es der richtige Weg, Zulassung und Beschaffung gemeinsam als EU zu organisieren.“

 

„Es war von Beginn an klar, dass wir bis weit ins Jahr 2021 brauchen werden, um genug Impfstoffe verschiedener Hersteller zur Verfügung zu haben. Die EU jetzt als Sündenbock vorzuschieben, wenn es eigentlich an der Umsetzung des nationalen Impfplans hapert, ist billig. In der Europäischen Union hat man den sichersten Weg bei der Zulassung gewählt. Die Europäische Arzneimittel-Agentur prüft im Normalverfahren anhand aller wissenschaftlichen Kriterien die vorliegenden Impfstoffe. Manche Staaten außerhalb der EU haben hingegen Impfstoffe im Eilverfahren durch Schnellzulassungen durchgewunken“, reagiert Sidl auf Kritik der letzten Wochen.

 

Zur aktuellen Debatte über die Einführung eines europäischen Impfpasses sagt Sidl: „Es ist wichtig, dass wir die Reisefreiheit in der EU so schnell wie möglich und zwar anhand gemeinsamer, nachvollziehbarer Kriterien wieder herstellen. Es gibt ja auch den klassischen internationalen Impfpass. Zentral ist auch die gegenseitige Anerkennung etwaiger nationaler Zertifikate. Sollte es letztlich um die Einführung eines europaweit einheitlichen elektronischen Impfsystems gehen, das zur Kontrolle auch von nichtmedizinischem Personal eingesehen werden darf, wären aber noch sehr viele offene Fragen zu klären. Einen Freibrief dafür gibt es keinesfalls.“