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06.07.2023

Sidl zu Glyphosat: Gesamte wissenschaftliche Evidenz berücksichtigen – EU-weites Verbot bleibt das Ziel

EFSA-Bewertung lückenhaft – Forschung in Pestizidalternativen voranbringen

Heute hat die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) prinzipiell keine Einwände gegen die erneute Zulassung des Unkrautvernichtungsmittels Glyphosat erhoben, darüber werden EU-Kommission und Mitgliedstaaten Ende des Jahres entscheiden. SPÖ-EU-Abgeordneter Günther Sidl, Mitglied im Umweltausschuss des EU-Parlaments, übt daran Kritik: „Die EFSA-Bewertung von Glyphosat ist lückenhaft und bezieht nicht die gesamte vorhandene Evidenz zum Gefahrenpotential des Herbizids in die Bewertung mit ein. Schon 2019 wurde bekannt, dass bei einigen Studien, auf die sich die Wiederzulassung von Glyphosat stützt, manipuliert wurde. Eine krebserregende Wirkung oder ein Schaden für die menschliche Erbsubstanz ist wissenschaftlich nicht ausgeschlossen und das verletzt das europäische Vorsorgeprinzip. Von einer unabhängigen wissenschaftlichen Einstufung als ungefährlich kann nach wie vor nicht die Rede sein. Ich setze mich weiterhin für ein europaweites Glyphosatverbot ein.“

Die SPÖ hat wiederholt auf eine Reform des europäischen Zulassungsverfahrens und für Forschungsinitiativen für nachhaltige Alternativen für die Verwendung von Pflanzengiften geworben. „Pflanzengifte landen letzten Endes immer auf unseren Tellern – damit muss endlich Schluss sein. Alle Anstrengungen, den Einsatz von Pestiziden zu verringern, waren bisher erfolglos, auch die Gesetzesvorschläge der EU-Kommission zur Pestizidreduktion drohen an der Totalopposition der Europäischen Volkspartei zu scheitern. Wir müssen generell umdenken und weg von den bisherigen Umweltgiften hin zu umweltschonenden Alternativen. Wir müssen uns daher in Europa gemeinsam überlegen, wie wir schnellstmöglich diese Alternativen finden können", so Sidl.