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06.02.2024
Sidl: Neue Gentechnik muss sichtbar bleiben
Am Mittwoch entscheidet das EU–Parlament über die Verordnung zur Neuen Gentechnik. Der von der Kommission vorgelegte Entwurf sieht vor, dass gentechnisch veränderte Pflanzen zukünftig in zwei Kategorien unterteilt werden, wobei jene Pflanzen, die in die erste Kategorie fallen mit herkömmlichen Züchtungen gleichgestellt werden und damit, daraus produzierte Lebensmittel nicht mehr gesondert gekennzeichnet werden müssen. „Wenn das durchgeht, erleben wir einen schwarzen Tag für den Verbraucherschutz“, kritisiert der niederösterreichische SPÖ-EU-Abgeordnete Günther Sidl, der auf klare Kennzeichnungspflichten besteht: „Die Gentechnik-Lobby präsentiert gerade ihren neuesten Zaubertrick. Sie will die Neue Gentechnik unsichtbar machen - und die EU-Kommission hilft auch noch fröhlich mit. So geht es nicht weiter. Die Menschen haben ein Recht auf volle Transparenz beim Lebensmitteleinkauf!“
Zwt.: Gefährlicher Blindflug im Eiltempo
Wenn der vorliegende Entwurf am Mittwoch die nötige Mehrheit erhält, wird es, neben den fehlenden Kennzeichnungspflichten, weder eine umfassende Risikobewertung der gentechnisch veränderten Lebensmittel, noch eine Folgenabschätzung für möglicherweise betroffene Ökosysteme geben. „Wir erleben hier gerade einen gefährlichen Blindflug der Kommission, die die Verordnung unbedingt noch vor der EU-Wahl durchpeitschen will. Da sind mögliche Auswirkungen auf die Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt offenbar zweitrangig“, so Sidl, der sich für umfassende Untersuchungen ausspricht. „Die Gentechnik-Verordnung muss in Wahrheit zurück an den Start. Wer am Mittwoch für diesen unausgegorenen Entwurf stimmt macht der Gentechnik-Lobby ein unverdientes Geschenk - auf Kosten von uns allen“, erklärt Sidl, der am Mittwoch gegen die Verordnung stimmen wird.
SPÖ-EU-Abgeordneter kritisiert neuesten „Zaubertrick“ der Gentechnik-Lobby und fordert klare Kennzeichnungspflichten