Hauptinhalt

27.09.2022

LR Ulrike Königsberger-Ludwig: Das Zehn-Punkte-Programm gegen den Kassenärztemangel

Unser Gesundheitssystem ist selbst zum Patienten geworden!

Immer mehr Wahlärzte kommen auf eine sinkende Zahl an Kassenärzte. Oftmals haben ganze Regionen keinen Kinderkassenarzt, um nur ein Beispiel zu bringen.

Ein unhaltbarer Zustand, wie unsere Sozial-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig feststellt. Sie hat kürzlich einen Plan präsentiert, wie man diesem Problem begegnen sollte.


"Für uns Sozialdemokrat*innen ist eines völlig klar: Das solidarische Gesundheitssystem ist ein Grundpfeiler des österreichischen Sozialstaates und muss gestärkt werden", so Königsberg-Ludwig.


Die Zehn Punkte umfassen folgende Reformvorschläge:

Forderungen an den Bund:

• Adaptierung des Zulassungsverfahrens – bei der Zulassung zum Studium muss künftig die Soziale Kompetenz ein wichtigeres Kriterium werden. 

• Ausbildungsschwerpunkt und Aufwertung der Allgemeinmedizin im Rahmen des Studiums. Die Ausbildungsinhalte müssen sich viel stärker den Bereich „Allgemeinmedizin“ beinhalten, um diese Möglichkeit bereits während des Studiums attraktiv für die spätere Karriere zu machen. Auch wird z. B. die Einrichtung eines eigenen Lehrstuhls für Allgemeinmedizin an öffentlichen Universitäten als sinnvoll erachtet, um die Allgemeinmedizin innerhalb des Medizinstudiums aufzuwerten.

• Anpassung der Rechtsgrundlage für die Primärversorgungseinheiten (PVE), damit das auf die hausärztliche Versorgung konzipierte Modell auch für unterbesetzte Fachrichtungen angewandt werden kann, z. B. Kinder-PVE. 

• Aufwertung der nicht-ärztlichen Berufe. Nach dem Vorbild nordischer Länder muss man auch andenken, nicht ärztlichen Gesundheitsberufen ein Berufsfeld zu ermöglichen, in dem eigenverantwortlich gearbeitet werden kann und die Aufgaben so verteilen werden, dass Ärzte entlastet, gleichzeitig aber die Patienten bestmöglich und flächendeckend versorgt sind. 


Forderungen an das Land:

• Landarztstipendium bedarfsorientiert ausbauen. Die Fixierung auf 10 Plätze pro Jahr entspricht keiner bedarfsgerechten Planung. Hier muss auf die künftigen Bedürfnisse abgestellt und laufend evaluiert werden. 

• Wiedereinführung des Gemeindearztes (landesfinanziert) – vor allem für Aufgaben des öffentlichen Gesundheitsdienstes, wie z. B. schulärtzliche Untersuchungen, Totenbeschau, notwendige gutachterliche Tätigkeiten, UbG-Untersuchungen, Führerschein-Untersuchungen, etc. 

• Länderkontingent bei Studienplätzen ausschöpfen – vollständiger Abruf der Studienplätze für das Bundesland NÖ. 


Forderungen an Sozialversicherung und Ärztekammer:

• Überarbeitung des Honorarsystems.

• Entbürokratisierung der ärztlichen Tätigkeit, damit der Arzt mehr Zeit für den Patienten hat.

• Überarbeitung der Grundlagen für Planstellen (RSG), insbesondere bei strukturschwachen Regionen.