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03.04.2023

Landesfrauenvorsitzende LAbg. Elvira Schmidt klar gegen „Deutsch als Pausensprache“

Geht es nach den Plänen von ÖVP und FPÖ in Niederösterreich, soll die Verpflichtung zu Deutsch, als Pausensprache gemäß deren Arbeitsübereinkommen, über die Hausordnung der jeweiligen Schulen durchgesetzt werden. Nicht nur Verfassungsexperten sind der Meinung, dass diese Maßnahme einen Widerspruch zur österreichischen Verfassung darstellt. Eine verpflichtende Sprache in den Pausen bedeutet zudem einen starken Eingriff in das Privatleben der Kinder und Jugendlichen. 


„Für Kinder sind Sprachverbote extrem belastend. Dürfen sie ihre Muttersprache nicht verwenden, nimmt man ihnen oftmals die einzige Möglichkeit der Kommunikation, und somit auch ihre Autonomie und soziale Eingebundenheit,“ führt die SPÖ NÖ Landesfrauenvorsitzende, LAbg. Elvira Schmidt aus.

„Sprachverbote in der Pause stellen weder aus pädagogischer noch aus linguistischer Perspektive ein adäquates Mittel dar, die Aneignung der deutschen Sprache voranzutreiben. Das ist sowohl aus der Wissenschaft wie auch aus der Praxis bekannt. Auch sind Sprachverbote sind kein geeignetes Mittel, um junge Menschen zu motivieren, Deutsch zu lernen, sondern vermitteln vielmehr den Eindruck, dass die eigene Muttersprache nicht „hier her gehört“, erklärt Schmidt, die SPÖ NÖ Bildungssprecherin im Landtag.


Die Aneignung der deutschen Sprache werde durch Sprachverbote nicht gefördert. Gefördert werde stattdessen eine Ausgrenzung, Diskriminierung und Rassismus sowie eine Politik der Menschenverachtung. Die Gleichwertigkeit von Sprachen und Menschen wird dadurch in Frage gestellt, ein völlig falscher Weg! Die Herabwürdigung anderer Kulturen sei menschenverachtend, sagt Schmidt: „Es gilt – gerade im Hinblick auf das derzeit geltende Unterrichtsprinzip der ‚Interkulturellen Bildung‘ ausgrenzende und menschenverachtende Aussagen und Handlungsweisen aufzuzeigen und klar dagegen aufzutreten. Den Kindern und Jugendlichen muss vermittelt werden, dass, gerade in der globalisierten Welt, jede Sprache eine Bereicherung und ein Vorteil ist, auch im späteren Berufsleben.“