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06.08.2024
Gerechte Pensionen für Frauen: Ein dringender Appell der SPÖ-Frauen

Frauen haben das Recht auf eine Pension, von der sie leben können - unabhängig vom Partnereinkommen. Doch die Realität in Österreich sieht völlig anders aus. Der Unterschied zwischen den Pensionen beträgt 40,1 Prozent. Der Equal Pension Day am 6. August 2024 verdeutlicht, dass Frauen 147 Tage im Jahr in der Pension leer ausgehen. „Die Politik ist gefordert diese Ungerechtigkeit abzuschaffen“, sind sich die SPÖ Politikerinnen des Bezirkes Amstetten einig: „Handeln ist angesagt, denn ganze Generationen von Frauen erleben Altersarmut. Dieser Zustand ist untragbar“
Verschärft hat sich die Situation durch die Pensionsreform 2004 und ab heuer steigt nun auch das Frauenpensionsalter sukzessive auf 65 Jahre an. Vorschläge, um der Altersarmut entgegenzuwirken gibt es seit vielen Jahren. Leider wurde keine einzige Maßnahme der ÖVP Frauenministerin bisher umgesetzt.
Karenzzeiten höher anrechnen
So werden Karenzzeiten derzeit mit einem fiktiven Einkommen von nur 2.163 Euro angerechnet. „Das ist zu niedrig. Es braucht eine Anpassung an die Lebensrealitäten von Frauen. Eine höhere Anrechnung der Zeiten, die Eltern außerhalb der Erwerbsarbeit verbringen, würde die Pensionen von Frauen deutlich erhöhen", erklärt Bezirksfrauenvorsitzende Birgit Wallner.
Lohnschere schließen
Ebenso beträgt die Lohnschere in Österreich noch immer 18 Prozent. Ein Grund dafür ist, dass jede zweite Frau Teilzeit arbeitet und damit Einbußen beim Gehalt und in der Pension in Kauf nimmt. Für SPÖ Frauenvorsitzende Stadträtin Elisabeth Asanger ist daher klar: „Wir brauchen dringend Gesetze für Lohntransparenz, gerechte Arbeitsteilung und kürzere Vollzeit sowie endlich kostenfreie, ganztägige, ganzjährige Kinderbetreuung, um die Lohnschere, die zu Altersarmut wesentlich beiträgt, zu schließen.“
Gesunde Arbeitsbedingungen schaffen
Auf einen Aspekt der viel zu wenig beachtet wird weist Landes BV der SPÖ Ulrike Königsberger-Ludwig hin: „Jede dritte Frau wechselt nicht direkt von der Erwerbstätigkeit in die Pension, bei den Arbeiterinnen ist es sogar jede zweite Frau. Hohe körperliche Belastungen in vielen Branchen ruinieren die Gesundheit der Beschäftigten und führen dazu, dass Frauen kurz vor ihrem Pensionsantritt arbeitslos werden oder aus gesundheitlichen Gründen ihre Arbeit nicht mehr ausüben können. Dies wiederum hat negative Auswirkung auf die Höhe der Pension“.
Besonders dramatisch ist die Situation in der Pflege und Betreuung, die durch den wachsenden Pflegenotstand verschärft wird. „Es ist daher ein Gebot der Stunde, dass die Pflege endlich als Schwerarbeit anerkannt wird“, betonen die Politikerinnen und weisen auch auf die Petition „Pflege ist Schwerarbeit“ hin, die zurzeit online unterschrieben werden kann.
Schluss mit der Aliquotierung
Ein weiterer Punkt der so rasch wie möglich geändert werden muss ist die Pensionsaliquotierung, die für alle Menschen, die ab Februar eines Jahres in Pension gehen können, Pensionskürzungen bedeuten. Denn zur Zeit erhalten nur jene Menschen, deren Pensionsantritt im Jänner ist, die volle Inflationsanpassung, danach sinkt diese Monat für Monat um 10 Prozent. Für die Jahre 2023 und 2024 konnte die SPÖ im Parlament ein Aussetzen bewirken. Die SPÖ Mandatarinnen sind überzeugt: „Die nächste Regierung muss die Aliquotierung dauerhaft aussetzen! Der Geburtstag darf nicht darüber entscheiden, ob jemand tausende Euro an Pension verliert oder nicht"
Die SPÖ-Frauen setzen sich weiterhin dafür ein, dass Frauen gerechte Pensionen erhalten und kämpfen unermüdlich für die nötigen Reformen im Pensionssystem.