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06.09.2024

Wenn der Schulstart zur Herausforderung für Gesundheit und Recht wird!

Am 4. September lud Bezirksvorsitzender Bgm. Jürgen Masch gemeinsam mit Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig und der regionalen Spitzenkandidatin zur Nationalratswahl Silvia Kumpan-Takacs zum Thema Schulstart zum Pressegespräch.


Gleich zu Beginn steltte Landesrätin Köngisberger Ludwig klar, dass es am 29. September eine Wahl zur Politik mit Haltung braucht. Dafür steht die SPÖ. Die Ideen und Konzepte werden in den nächsten Wochen von der Spitzenkandidatin Silvia Kumpan-Takacs in vielen Gesprächen und bei zahlreichen Aktionen den Bürgerinnen und Bürgern nähergebracht. Der aktuelle Themenschwerpunkt betrifft mit dem Schulstart nicht nur die finanzielle Herausforderung, vor der viele Familien stehen, sondern es geht auch um Kinderbildung und Kinderrechte.

 

„Wir Sozialdemokrat:innen sind überzeugt, dass Bildung ein Schlüsselelement für ein gelingendes Erwachsenenleben ist“, so Königsberger-Ludwig. „Diese Bildung beginnt im Kindergarten, daher sind wir auch davon überzeugt, dass es einen Rechtsanspruch auf den Kindergartenbesuch braucht, und das ganzjährig, ganztags und gratis. Davon sind wir in Niederösterreich noch weit entfernt“, betont Königsberger-Ludwig. 

 

Studien zeigen, das viele Kinder und Jugendliche unter psychischen Belastungen leiden, hier fehlt es an wichtigem Unterstützungspersonal in den Schulen die Pädagog:innen entlasten. Österreichweit leisten Pädagog:innen rund 4 Millionen Überstunden pro Jahr.  „Daher fordern wir als SPÖ eine tatsächlich ganztätige, kostenlose Schule am besten als verschränkte Form, denn zuhause soll Familie passieren, Lernen und somit Bildung soll in der Schule stattfinden“, führt Königsberger-Ludwig aus.

 

Die Nachhilfestudie der AK aus dem Jahr 2023 zeigt auf, dass 52.000 Schüler:innen Nachhilfe benötigten (das sind 26% der Schüler:innen), 610 €/Jahr kostet die Nachhilfe im Durchschnitt, das ergibt in NÖ pro Jahr Gesamtkosten von 15,5 Mio. €.

 

Eine weitere Forderung der SPÖ ist ein kostenfreies warmes Mittagessen. Gerade für Alleinerzieher:innen bedeute Kochen oft Stress, zudem hat das gemeinsame Essen der Kinder auch einen sozialen Effekt. Jedes Kind soll die gleichen Chancen haben.

 

Teurer Schulstart

Abschließend nimmt Landesrätin Königsberger-Ludwig zur finanziellen Belastung vieler Familien zum Schulstart Stellung. „Die SPÖ hat mit Kontroll-Landesrat Sven Hergovich und mir auch heuer wieder die Ausbezahlung des blau-gelben Schulstartgeldes gefordert und das mit einer Erhöhung von 100 auf 150 Euro, den gerade Familien sind von der Teuerung stark belastet. Ein diesbezüglicher Resolutionsantrag wurde in der Budgetsitzung des Landtages vom 4. Juli 2024 mit den Stimmen von ÖVP, FPÖ und NEOS abgelehnt“, erläutert Königsberger Ludwig. „Wir sind der Überzeugung, dass Bildung ein Menschrecht ist. Bildung darf nicht davon abhängen, in welche Familie ein Kind geboren wurde. Schule neu zu denken ist eine Zukunftsfrage und eine sozialpolitische Entscheidung“, so Königsberger-Ludwig abschließend.  

 

Im letzten Schuljahr hatten Familien Kosten für den Schulbesuch ihrer Kinder in der Höhe von 3.268 € zu tragen (aus: AK Schukostenstudie 2023/24 Factsheet NÖ). Pro Kind betrugen die Kosten durchschnittlich 2.130 €, und betrugen somit zwischen 8 – 15 % des Haushaltseinkommens.

 

Die regionale Spitzenkandidatin Silvia Kumpan-Takacs, seit mehr als 25 Jahren als Pädagogin tätig, zeigt sich besorgt über das Ungleichgewicht, das die Chancengleichheit der Kinder betrifft. „Der Schulstart wirkt sich für viele Familien wie ein Vergrößerungsglas aus und zeigt auf, was sich – auch unterjährig – in den Familien abspielt“, so Kumpan-Takacs. „Es macht Belastungen sichtbar, nicht nur die organisatorischen, die vorwiegend von den Frauen getragen werden, sondern auch die finanziellen“, Kumpan-Takacs weiter.

 

Als Nationalrätin will Kumpan-Takacs vor allem für die Jüngsten in der Gesellschaft eine starke Stimme sein. Daher macht sie gerade jetzt zum Schulstart auf die Kinderrechte aufmerksam und betont in ihrer Stellungnahme die Forderung der SPÖ nach einer Kindergrundsicherung sowie der Unterhaltsgarantie, aber auch das Recht auf Mobilität für Kinder und Jugendliche in Form von kostenloser Öffis-Nutzung. „Die kostenlose Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel wird sich auch später im Erwachsenenalter nachhaltig auswirken“, zeigt sich Kumpan-Takacs überzeugt, „denn wer früh die Öffis nutzt, wird das auch als Erwachsener tun.“ Es geht der Spitzenkandidatin aber auch um den Kinderschutz im Internet. „Kinder haben oft einen ungesunden Zugang zum Netz, hier braucht es dringend Schutz, aber auch eine Verantwortung der sozialen Plattformen, diese müssen hier in die Pflicht genommen werden,“ so Kumpan Takacs.

 

Die Kinderrechte umfassen für Kumpan-Takacs aber auch sportliche und kulturelle Aktivitäten. „Schule kann und muss hier mehr sein. Es darf keine Frage des Geldes sein, ob ein Kind z.B. ein Instrument lernen kann oder sich sportlich betätigt. Wenn Kultur und Sport in der Schule passiert ist kein Kind ausgeschlossen,“ ist Kumpan-Takacs überzeugt.

 

Abschließend nimmt Kumpan-Takacs noch zur Frauengesundheit Stellung. Organisatorisch liegt der Schulstart aber auch grundsätzlich die Familienarbeit bei den Frauen und führt hier das Stichwort „Mental Load“ an. „Frauen sind die Managerinnen in den Familien und kümmern sich um sämtliche Termine der Familienmitglieder, bleiben selbst dabei oft auf der Strecke. Genau hier setzt auch die Gleichstellung der Frauen an, es ist wichtig das Augenmerk auf die Frauengesundheit zu legen. Primärversorgungseinrichtungen (PVE) für Frauen, analog zu Kinder-PVE sind hier ein erster wichtiger Schritt. Gerade in NÖ gibt es massiven Mangel an Fachärzt:innen, die einen Kassenvertrag haben. Das PVE-Gesetz sollte so abgeändert werden, dass Frauen-PVE ermöglich werden“, so Kumpan-Takacs abschließend.