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31.05.2023
VP/FP-Koalition schickt Mistelbacher*innen weiter auf «MRT-Weltreise»

Seit vielen Jahren kritisieren Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim (Mistelbach) und Landtagsabgeordneter René Zonschits (Gänserndorf) das Fehlen eines Kassen-MRT-Gerätes im Bezirk Mistelbach. Wer hier eine Untersuchung benötigt, muss in der Regel nach Gänserndorf, Stockerau oder gar Wien fahren - oder bei einem privaten Gerät tief in die Tasche greifen. Auch wenn vor einiger Zeit das MRT-Gerät im Landesklinikum Mistelbach für Nicht-Krankenhauspatienten „geöffnet“ wurde, steht es doch nur für sehr wenige Untersuchungen im Monat zur Verfügung.
„Aber auch 10 Untersuchungen sind besser als nichts“, sagt LA Zonschits und begrüßt das nunmehrige Bekenntnis des Landes, mit den zuständigen Stellen in Verhandlung zu treten, das bisher privat geführte Mistelbacher MRT offiziell im Großgeräteplan als allgemeine medizinische Einrichtung festzulegen, mit einem Kassenvertrag zu versehen, und damit einer breiten Patientengruppe zu öffnen.
Doch die Sache hat einen für die Mistelbacher Patient*innen großen Haken: Die Übergangsvereinbarung mit dem Krankenhaus, wenigstens einige Patienten zu „durchleuchten“, läuft Ende Juni aus. Die Verhandlungen über einen Kasenvertrag für das Privat-MRT dürften aber wesentlich länger dauern. „Daher haben wir im Landtag den Antrag gestellt, die Übergangslösung mit dem Krankenhaus bis zum Abschluss eines neuen Kassenvertrages mit dem Privat-MRT zu verlängern“, sagt LA René Zonschits.
Doch dies wurde von der ÖVP/FPÖ-Mehrheit abgelehnt. Somit dürfen all jene Bürger*innen, die bisher in den Genuss einer Behandlung im Krankenhaus Mistelbach gekommen waren, ab Juli vorerst wieder die „MRT-Weltreise“ nach Gänserndorf, Sockerau oder Wien antreten“, kann Zonschits nur den Kopf schütteln.
Auch Sozial-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig setzt sich seit Jahren für ein eigenes MRT-Gerät im Bezirk Mistelbach ein und fordert die ÖGK auf, nun endlich Gas zu geben und dieses Anliegen rasch zu einem positiven Abschluss zu führen.
„Es ist für die Menschen im Bezirk Mistelbach unzumutbar, für jede MRT- und CT-Untersuchung eine stundenlange Autofahrt oder hohe Wahlarztkosten (Anm.: für das derzeit noch privat geführte Gerät in Mistelbach) in Kauf zu nehmen, während es gute Möglichkeiten gibt, dieses medizinische Angebot nachhaltig zu verbessern“, so Königsberger-Ludwig.