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19.03.2021

offener Brief von Gesundheitsstadträtin Beate Hochstrasser an Landesrat Dr. Pernkopf

Jobgarantie für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Neurologie Mauer

Geschätzter Herr Landeshauptfrau Stellvertreter,

Landesrat für Energie, Landeskliniken und Landwirtschaft!

Sehr geehrter Herr Dr. Pernkopf!

 

Die Verkündung der Absiedelung der Neurologischen Abteilung des Landesklinikums Mauer war im letzten Sommer eines der am meisten diskutierten Themen in der Stadtgemeinde Amstetten und im ganzen Bezirk. Trotz der fast 25.000 Unterschriften von besorgten Menschen, die sich klar gegen das Vorhaben aussprachen, wurde von Ihnen und der Landesgesundheitsagentur an den umstrittenen Plänen festgehalten. Auch wenn weder die Amstettnerinnen und Amstettner, noch ich oder meine sozialdemo­kratischen Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat diese Vorgehensweise gutheißen oder nachvollziehen können, ist in dieser Causa zur Kenntnis zu nehmen, dass Sie nicht von Ihren Umstrukturierungsplänen abrücken.

 

Nun müssen wir nach vorne blicken und den Tatsachen ins Auge sehen. Die unbequeme Wahrheit ist nämlich, dass neben der gesundheitlichen Versorgung im Bezirk vor allem die 159 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und deren Familien unter der Zerschlagung der etablierten Neurologischen Abteilung in Mauer leiden. Sie sind es, die Jahr und Tag für die Gesundheit der Menschen im Einsatz waren und dabei Großartiges geleistet haben. Ausgerechnet viele dieser engagierten und kompetenten Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter müssen jetzt, während der größten Gesundheits- und Arbeits­markt­krise unserer Zeit, aufgrund Ihrer Umstrukturierungsmaßnahmen in eine ungewisse Zukunft blicken.

 

Alle diese Beschäftigten haben es sich verdient, dass eine gute Lösung für sie gefunden wird. Eine individuelle Lösung, die für jeden einzelnen Beschäftigten praktikabel und fair ist, muss das Ziel sein. 2020 wurde nach dem größer werdenden Druck der Zivilbevölkerung seitens der Landesgesundheits­agentur versprochen, dass niemand der Betroffenen um den Arbeitsplatz bangen muss. An dieses Versprechen möchte ich Sie mit diesem Brief auf höflichste Weise erinnern. Niemand darf am Ende ohne Job dastehen. Auch möchte ich deutlich machen, dass gerade Sie als zuständiger Landesrat für Landeskliniken hier maßgebliche Verant­wort­ung dafür tragen, dass eine gute Lösung für jede und jeden einzel­nen gefunden wird. Davon profitieren die Beschäftigten, deren Familien und nicht zuletzt die Gesundheit der Menschen in der gesamten Region.

 

Mit freundlichen Grüßen 

Gesundheitsstadträtin Beate Hochstrasser