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05.02.2022

Inflation über 5% prognostiziert: Pensionistenverband und SPÖ kämpfen Seite an Seite gegen Teuerung

„Der Kaufkraftverslust wegen der horrenden Preissteigerungen, vor allem bei den Strom-und Heizkosten, ist dramatisch und betrifft alle Bürger*innen im Bezirk Hollabrunn“ sind sich Prof. Dr. Hannes Bauer, Präsident des Pensionistenverbandes Niederösterreich und Stefan Hinterberger, stellvertretender Vorsitzender der SPÖ im Bezirk Hollabrunn, einig.


Aktuell wurde eine Inflationsrate von über 5% prognostiziert. Im Vergleich dazu: die kollektivvertraglichen Erhöhungen bewegen sich heuer im Schnitt zwischen rund 2 und 3 Prozent, die Pensionen wurden um 1,8 Prozent erhöht, kleine Pensionen bis 1.000 EUR um 3 Prozent. Damit wird nicht einmal die Inflation abgedeckt. Es kommt zu einem massiven Kaufkraftverlust für alle Bürger*innen. Diesen Kaufkraftverlust werden natürlich in weiterer Folge auch die regionalen Unternehmen zu spüren bekommen.


Jemand mit einer 1.000 Euro Brutto-Pension erleidet aufgrund der massiven Preissteigerungen 173 Euro Kaufkraftverlust im Jahr, eine 1.300-Euro-Bruttopension verliert 356 Euro rechnet Prof. Dr. Bauer vor. Ähnlich verhält es sich bei den Löhnen und Gehältern. Die Kaufkraft einer Person mit einem Einkommen von 2.500 brutto sinkt bereits um 561 Euro im Jahr. 

 

Bauer: „Es muss etwas geschehen! Pensionist*innen und Arbeitnehmer*innen berappen einen Großteil der Steuern in diesem Land und dürfen daher nicht allein gelassen werden. Ich kenne viele Pensionist*innen, die es beim besten Willen nicht schaffen, diese enormen Unterschiede zwischen der heurigen Pensionsanpassung und den Höchst-Preisen für Energie, Wohnen und Lebensmittel zu finanzieren.“

 

Um hier gegenzusteuern trat der PVÖ mit Sozialminister Mückstein - leider bisher ohne Erfolg – ins Gespräch und brachte folgende Vorschläge für die Gruppe der Pensionist*innen ein:

-      Einen Teuerungs-100er als Sofort-Maßnahme,

-      300 Euro Winterzuschuss zur Abfederung der dramatisch hohen Energiekosten

-      Nachbesserungen bei der Pensionsanpassung

-      sowie eine Mehrwertsteuersenkung auf Haushaltsenergie.

 

Der Sozialminister blieb trotz der konkreten Vorschläge des Pensionistenverbandes sehr vage in seinen Antworten. Der Pensionistenverband wird jedoch nicht locker lassen: „Wir müssen jetzt handeln!“ fordert Bauer.

 

Die vorgeschlagene Senkung der Mehrwertsteuer auf Haushaltsenergie ist eine Forderung, der sich auch Hinterberger anschließt. Geht es nach dem Sozialdemokraten sollte diese vorrübergehend halbiert werden, um die Teuerung zumindest etwas abzufedern. Bund und Länder könnten zudem durch die vorliegenden Eigentümerverhältnisse in vielen Energiegemeinschaften (Beteiligungen von Bund und Ländern) lenkend eingreifen. So ist das Land NÖ mit 51 Prozent am niederösterreichischen Energieversorger EVN beteiligt und hat daher ein gewichtiges Wort bei der Preisgestaltung mitzureden.

 

„Seit Monaten warnt die SPÖ vor den explodierenden Energiekosten, die längst ein massives Problem für unzählige Österreicher*innen darstellen. Seit Monaten fordern wir von der Regierung, Maßnahmen um die Teuerung auszugleichen. Und seit Monaten schläft die Regierung und lässt die Menschen im Stich.“ so Hinterberger abschließend.