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14.08.2024
Hergovich/Königsberger-Ludwig/Schmidt/Prischl/Muthsam: „Maßnahmen für echte Gleichstellung in Niederösterreich“

Hergovich: „Wir kämpfen für echte Gleichberechtigung im Land“
Kontroll-Landesrat Sven Hergovich betont die hohe Bedeutung von echter Gleichstellungspolitik: „Wir setzen uns dafür ein, dass Frauen endlich gleich viel verdienen wir Männer, wir kämpfen für eine Erhöhung der oft beschämend niedrigen Frauenpensionen, wir wollen Kinderbetreuung kostenlos machen, damit Beruf und Familie besser vereinbar werden und wir kämpfen für einen Ausbau der Öffis in der Nacht, damit Frauen sicher nach Hause kommen. Kurzum wir kämpfen für echte Gleichberechtigung."
„Während ÖVP und FPÖ es den Frauen in Niederösterreich weiterhin in vielen politischen Bereichen unnötig schwer machen“, ergänzt Hergovich, „halten wir dagegen, denn bei Mikl-Leitner und Landbauer sind Verbesserungen für die Niederösterreicherinnen eher nicht mehr zu erwarten.“
Königsberger-Ludwig: „Mehr Gerechtigkeit bei den Pensionen und Gehältern“
Sozial-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig betont die prekäre finanzielle Situation vieler Frauen, sowohl während der Berufstätigkeit als auch im Pensionsalter: „Mir als Sozial-Landesrätin ist es das höchste Anliegen, Armutsgefährdung hintanzuhalten. Doch viele Frauen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, sind im Alter mit einer unzureichenden Pension bereits von Armut bedroht, weil sie aufgrund von Teilzeitarbeit oder Kindererziehungszeiten geringere Pensionsansprüche erworben haben.“
Die Sozial-Landesrätin fordert Maßnahmen zur besseren Pensions-Anrechnung von Erziehungs- bzw. Pflegezeiten und Maßnahmen zur Gleichstellung bei den Gehältern: „Wir müssen sicherstellen, dass Zeiten der Kindererziehung und Pflege von Angehörigen besser in der Pensionsberechnung angerechnet werden. Zudem brauchen wir endlich gleiches Gehalt für gleichwertige Arbeit. Es ist inakzeptabel, dass Frauen, die dieselbe Leistung erbringen wie ihre männlichen Kollegen, immer noch deutlich weniger dafür verdienen. Diese Ungerechtigkeit zieht sich bis in die Pension und verstärkt dort die finanzielle Benachteiligung weiter.“
Schmidt: „Es braucht dringend mehr Kinderbetreuungsplätze“
Landtagsabgeordnete Elvira Schmidt unterstreicht die Notwendigkeit, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf endlich strukturell zu verankern und spricht sich nachdrücklich für den flächendeckenden Ausbau der Kinderbetreuung aus: „Und zwar ganztägig, ganzjährig und gratis! Gerade in Niederösterreich stehen die Frauen vor besonderen Herausforderungen, da es in vielen ländlichen Regionen an ausreichenden und flexiblen Betreuungsangeboten mangelt. Der Anteil der VIF-konform betreuten Kinder ist im Vergleich zum Vorjahr erneut gesunken – das ist ein untragbarer Zustand.“
Die SPÖ NÖ-Landesfrauenvorsitzende kritisiert die hohen Kosten für die Nachmittagsbetreuung und forderte die Landesregierung auf, endlich für eine flächendeckende, ganztägige und kostenlose Kinderbetreuung zu sorgen: „Es kann nicht sein, dass Frauen aufgrund mangelnder Betreuungsmöglichkeiten gezwungen sind, ihre Arbeitszeit zu reduzieren und dadurch später in Altersarmut zu geraten.“
Prischl: „Mehr Frauen in Führungspositionen“
Die dritte Landtagspräsidentin LAbg. Eva Prischl richtet den Blick auf die Repräsentation von Frauen in Führungspositionen: „Obwohl Frauen in Österreich oft höhere Bildungsabschlüsse erzielen als Männer, sind Führungspositionen und Top-Jobs weiterhin meist männlich besetzt. Das muss sich ändern.“
Sie hebt hervor, dass die Zusammensetzung der Führungsebenen großen Einfluss auf viele Entscheidungen habe, insbesondere in Bezug auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie: „Frauen in Führungspositionen sind auch Vorbilder für junge Mädchen. Es ist höchste Zeit, dass die gläserne Decke durchbrochen wird.“
Muthsam: „Flächendeckende Öffis auch nachts, damit alle sicher vom Feiern heimkommen!“
Fast täglich werden herabwürdigende Kommentare, unangebrachte Berührungen und Benachteiligungen - in der Schule, Ausbildung oder am Arbeitsplatz - getätigt, beschreibt SJ NÖ-Landesvorsitzende Amelie Muthsam die Alltagssorgen von jungen Frauen: „Es ist nicht genug, Lippenbekenntnisse abzugeben und zu hoffen, dass sich diese Probleme von selbst lösen. Es braucht den politischen Willen, das Phänomen ‚Sexismus‘ endlich zu einem Ding der Vergangenheit zu machen!“
Nahezu jede zweite Frau gibt an, beim Fortgehen bereits begrapscht worden zu sein. Muthsam verurteilt diesen untragbaren Zustand entschieden: „Auch junge Frauen haben das Recht, ausgelassen zu feiern - ohne Angst haben zu müssen, dabei belästigt, begrapscht oder mittels K.O. Tropfen außer Gefecht gesetzt zu werden. Es braucht umfassende Sicherheitskonzepten von Veranstaltern, verstärkte Aufklärungsarbeit und flächendeckende Öffis auch in der Nacht, damit alle sicher vom Feiern wieder heimkommen!“
Die SPÖ Niederösterreich kündigt an, sich weiterhin intensiv für die Rechte der Frauen einzusetzen und die Regierung in die Pflicht zu nehmen, um den dringend benötigten Wandel herbeizuführen.
Im Rahmen einer Pressekonferenz machten Kontroll-Landesrat Sven Hergovich, Sozial-Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, SPÖ NÖ-Landesfrauenvorsitzende LAbg. Elvira Schmidt, die dritte Präsidentin des NÖ Landtags LAbg. Eva Prischl und SJ NÖ-Landesvorsitzende Amelie Muthsam auf die dringend notwendigen Maßnahmen zur Verbesserung der Lebenssituation von Frauen aufmerksam. Im Fokus standen dabei insbesondere die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Lohngerechtigkeit sowie die Notwendigkeit eines umfassenden Ausbaus des Kinderbetreuungsangebotes und der Öffi-Angebote auch in der Nacht.