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30.11.2021

Gewalt gegen Frauen ist kein Frauenproblem

Kein Tag vergeht, ohne dass einer Frau in Österreich Gewalt angetan wird. Gewalt, die verhindert werden muss. Mit österreichweiten Aktionen „Diese Hände schlagen nicht“ fordern die SPÖ-Frauen die Bundesregierung auf, zu handeln. „Krisenzeiten und Isolation erhöhen die Gefahr. Der Schutz von Frauen muss rasch verbessert werden“, erklären die Funktionärinnen des Bezirkes, SPÖ Bezirksfrauenvorsitzende GRin Gerlinde Metzger und Bundesrätin StRin Andrea Kahofer.


Politische Verantwortung übernehmen

Durchschnittlich alle 11 Tage ist heuer in Österreich eine Frau ermordet worden, insgesamt 29, zumeist von ihrem Partner. „Das sind keine Familiendramen, und doch behandelt die Gesellschaft Gewalt gegen Frauen noch immer so, als wäre sie Privatsache. Als etwas, das hinter verschlossene Türen gehört, nur weil sie meist hinter verschlossenen Türen stattfindet. Es handelt sich um ein strukturelles Problem, das nach öffentlicher Verantwortung verlangt“, erklärt die SPÖ NÖ Landesfrauenvorsitzende, LAbg. Elvira Schmidt: „Es geht um Mord, um Totschlag. Und so muss es auch benannt werden. Alles andere ist verharmlosend.“ Und es müsse auch klar sein, Gewalt gegen Frauen sei kein eingewandertes Problem, weiß Schmidt: „Es ist kein alleiniges Problem weniger emanzipierter Gesellschaften. Gewalt gegen Frauen ist Alltag auch in Österreich und wurde viel zu lange verschwiegen. Ganze Generationen von Frauen wurden so erzogen, dass man über so was nicht redet. Was im eigenen Schlafzimmer passiert, bleibt im Schlafzimmer. Erst 1989 wurde dank Johanna Dohnal und Bruno Kreisky die Vergewaltigung in der Ehe strafbar.“ Dem Parlamentsbeschluss seien heftige Diskussionen voraus gegangen, in denen sich Teile der ÖVP massiv gegen die neue Regelung gewehrt hatte. Der damalige VP-Justizsprecher hat der SPÖ vorgeworfen, das „Patriarchat am Nerv treffen“ und mit den „ehelichen Pflichten“ aufräumen zu wollen. 2018 wehrte sich die türkis-blaue Regierung dagegen, Frauen vor familiärer Gewalt zu schützen. Das Innenministerium stoppte ein erfolgreiches Projekt gegen Gewalt. Frauen-Projekte und Frauenhäuser leiden unter den massiven Budgetkürzungen. 


Es liege an der Politik und dem Staat, endlich mehr öffentliche Verantwortung zu übernehmen, sagt Schmidt: „Es braucht mehr Geld und Raum für Kampagnen, die Gewalt gegen Frauen direkt ansprechen. Mehr Unterstützung für überlastete Frauenhäuser und Schutzzentren, die Frauen in Not aus Platzmangel abweisen müssen. Vor allem braucht es mehr Aufklärungsarbeit. Weil Gewalt gegen Frauen ein alltägliches Problem ist. Weil Vergewaltiger, Schläger und Mörder keine Monster aus dem dunklen Keller sind, sondern in der Wohnung nebenan leben oder einem in den Öffis gegenübersitzen. Gewalt gegen Frauen ist keine Privatsache, noch viel weniger Frauensache. Gewalt gegen Frauen fängt bei Männern an – nicht, weil alle Männer Täter sind, sondern weil alle Männer auch Verantwortung tragen sollten für das gerechte Zusammenleben von Männern und Frauen!“


Petition der SPÖ-Frauen

Die Bundesregierung muss endlich handeln. Eine Petition der SPÖ-Frauen „Stoppt Femizide. Endlich ein Ende der Gewalt an Frauen“ kann hier unterzeichnet werden: 



Am Foto: BRin StRin Andrea Kahofer, SPÖ NÖ Landesfrauenvorsitzende LAbg. Elvira Schmidt, Bezirksfrauenvorsitzende GRin Gerlinde Metzger


SPÖ Landesfrauenvorsitzende LAbg. Elvira Schmidt unterstützt mit den SPÖ Bezirksfrauen Neunkirchen die Kampagne „16 Tage gegen Gewalt“