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02.09.2024
Frauengesundheitszentrum als wichtige gesundheitspolitische Maßnahme umsetzen

„Die Versorgungssituation im Bereich der Frauengesundheit spitzt sich weiter zu. Zu wenige Frauenärzt:innen mit Kassenvertrag stehen den Niederösterreichinnen momentan zur Verfügung. Auf eine Ärztin oder einen Arzt kommen statistisch gesehen 44 potentielle Patientinnen pro Tag. Im Schnitt warten Frauen fast einen ganzen Monat auf einen Termin beim Kassen-Frauenarzt“, skizziert Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig die folgenschwere Lage.
Die Aufnahme der Fachrichtung Gynäkologie in das PVE-Gesetz analog zur Kinderheilkunde sei deshalb aktuell eine wichtige gesundheitspolitische Maßnahme, die rasch umzusetzen sei. Am besten noch vor der Nationalratswahl, fordert Landesrätin Königsberger-Ludwig. „Zuletzt hat sich auch die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) für die Aufnahme in das Primärversorgungsgesetz ausgesprochen, um bessere Arbeitsbedingungen im Kassensektor und die Vorteile der Primärversorgungszentren für Frauenärzt:innen zu ermöglichen“, betont Königsberger-Ludwig.
„Bereits in jungen Jahren werden jeder Frau wichtige Vorsorgeuntersuchungen, wie z. B. Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung oder Mammographie, empfohlen. Allerdings müssen die Patientinnen im Kassenbereich derzeit lange auf einen Termin warten. In Niederösterreich leben rund 726.000 Frauen im Altersbereich von 18 Jahren oder älter. Demgegenüber praktizieren 66 Gynäkolog:innen mit Kassenvertrag. Immer mehr Frauen sehen sich daher gezwungen, falls sie sich das leisten können, auf Privatärzt:innen auszuweichen. Das belegen auch die Wahlarztrechnungen, die sich seit 2019 nahezu verdreifacht haben“, meint Königsberger-Ludwig.
Es werde von Jahr zu Jahr schlechter und die Versorgunglücke immer größer, so Königsberger-Ludwig. Die Landesrätin suchte daher kürzlich das Gespräch mit dem SPNÖ-Spitzenkandidaten für die Nationalratswahl und Mitglied des parlamentarischen Gesundheitsausschusses, NR Rudi Silvan, damit die nötige Gesetzesänderung für die Aufnahme von Frauenärzt:innen in das PVE-Gesetz noch vor der Nationalratswahl auf den Weg gebracht wird und nicht wertvolle Zeit verloren geht, bis sich das Parlament neu konstituiert bzw. die neue Regierung im Amt ist. „Wenn wir unser Gesundheitssystem wieder zu einem der weltbesten machen wollen, dann müssen wir jetzt und sofort handeln“, so Königsberger-Ludwig abschließend.
Gesetzesänderung noch vor Nationalratswahl beschließen