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21.10.2022

Equal Pay Day im Bezirk Mistelbach am 31. Oktober

 - © Bezirksfrauenvorsitzende Claudia Musil und Landesfrauenchefin Elvira Schmidt machen auf die Lohnschere zwischen Frau und Mann aufmerksam.

Ab Ende Oktober arbeiten die Frauen im Bezirk Mistelbach gegenüber der Männerwelt für den Rest des Jahres „gratis“. Denn am 31. Oktober ist für den Bezirk Mistelbach der Equal Pay Day. „Das ist jener Tag, an dem die Männer bereits das Einkommen erreicht haben, für das Frauen das ganze Jahr arbeiten müssen“, sagt SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende und Bezirks-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl, Claudia Musil. 


Damit steht der Bezirk Mistelbach etwas besser da, als der Bundeslanddurchschnitt von Niederösterreich. Denn landesweit fällt der Equal Pay Day 2022 bereits auf den 28. Oktober. „Vergleicht man die niederösterreichischen Einkommen aber mit jenen in Wien, dann tut sich noch einmal eine große Kluft auf. Denn in Wien arbeiten die Frauen erst ab 18. November gratis“, ergänzt Claudia Musil.

In Zahlen ausgedrückt: Männer verdienen im Bezirk Mistelbach in vergleichbaren Berufen im Schnitt 55.222 Euro pro Jahr, Frauen aber nur 45.924 Euro - also um 9.299 Euro weniger! „Es bräuchte bei den Frauen also eine Einkommenserhöhung von 20,2 Prozent, um eine gleichwertige Bezahlung für gleichwertige Arbeit zu erreichen“, rechnet Musil vor.


Vergleicht man das mit anderen österreichischen Bezirken, dann liegt Bludenz (Vorarlberg) bei einem Aufholbedarf von 45,8 % (Equal Pay Day bereits am 8. September), während der 20. Wiener Gemeindebezirk nur bei 3,9 % liegt, um die Gehälter von Frauen und Männern anzupassen. Hier liegt der Equal Pay Day am 18. Dezember. Die Spanne ist innerhalb von Österreich also riesig.


Betrachtet man das Weinviertel, müssten die Gehälter der Frauen um diese Werte erhöht werden, um ein gleich hohes Einkommen wie bei den Männern zu erreichen: Korneuburg 22,2 %, Gänserndorf 20,7 %, Mistelbach 20,2 % und Hollabrunn 16,3%. Das bedeutet aber nicht, dass in Hollabrunn die Frauen viel besser bezahlt werden - sondern eher, dass mehr Frauen nach Wien pendeln und dort vom höheren Lohnniveau profitieren.


„Die Einkommensschere zwischen Mann und Frau geht also immer noch sehr weit auseinander, wobei es eine kleine positive Meldung gibt“, ergänzt Claudia Musil: „Vergleicht man die Zahlen des Pandemiejahres 2020 mit denen des aktuellen Jahres 2022, zeigt sich eine Verkleinerung des prozentuellen Einkommensunterschiedes. Doch das war im Krisenjahr 2009 auch so und lässt sich damit erklären, dass jene Frauen, die trotzt Krise in Vollzeit bleiben können, relativ gut verdienen, während bei Männern in Krisenzeiten z.B. Überstunden wegfallen oder Kurzarbeit zum Tragen kommt, was sich auf das Einkommen auswirkt und den Einkommensunterschied kurzzeitig verringert. Doch das kann sich in wirtschaftlich besseren Zeiten rasch wieder zum Nachteil der Frauen verändern.“