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25.09.2020

Weninger/Steiner zu Equal Pay Day: 28,6 Prozent Einkommensschere und keine Besserung in Sicht! Zusätzliche Verschärfung der Einkommenssituation der Frauen durch die Corona-Krise.

„Die Einkommensstatistik zeigt, dass Männer im NÖ-Durchschnitt ab dem 20. Oktober bereits jenes Einkommen erreicht haben, wofür Frauen noch bis Jahresende arbeiten müssen – dramatisch ist aber, dass in Mödling der Equal Pay Day aufgrund der noch größeren Einkommensschere aber schon am 18. September erreicht ist“, so SPÖ-LAbg. Hannes Weninger und SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende GGR. Gaby Steiner unisono.


In NÖ erhalten Frauen durchschnittlich um 19,9 % weniger Einkommen als Männer. „Zwar ist das eine minimale Verbesserung zum Vorjahr, nämlich 0,4 %“, erklärt SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Steiner, „aber dennoch inakzeptabel, dass sich da nicht mehr tut“, ärgert sie sich. Auf die Bezirke heruntergebrochen wird die Gender Pay Gap noch offensichtlicher: Für den Bezirk Mödling bedeutet das, dass Frauen hier sogar 28,6 Prozent im Jahr weniger verdienen als Männer. Damit liegt man hier weit über dem Landesschnitt von 19,9 Prozent und ist damit Schlusslicht in Niederösterreich. Bundesweit ist die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern nur im 1. Wiener Gemeindebezirk noch größer.


In der SPÖ drängt man auf eine Maßnahmenoffensive für Lohn- und Einkommensgerechtigkeit und sieht Abhilfe in einem Einkommenstransparenzgesetz. Zwei Anträge der SozialdemokratInnen wurden im Sozialausschuss des Nationalrates eingebracht. „Leider wurden beide mehrheitlich vertagt“, zeigt sich die Bezirksfrauenvorsitzende Steiner enttäuscht. Eine weitere Forderung der SPÖ-Bundesfrauen zur Herstellung eine Einkommenstransparenz soll auch von der ArbeitgeberInnen-Seite unterstützt werden. Der Vorschlag:  In einem MitarbeiterInnenverzeichnis sollen die Qualifikation, die Verwendungsstufe, das Ausmaß der Beschäftigungszeit und natürlich die Höhe der Bezüge und sonstiger Zulagen, ersichtlich sein.


Die Corona-Krise tut natürlich ihr Übriges, die Einkommenssituation der Frauen zu verschärfen. Die Zahlen auf dem Arbeitsmarkt zeigen für Frauen Beunruhigendes: 85 Prozent der Corona-Arbeitslosen sind Frauen! In diesem Zusammenhang drängen die SPÖ-Frauen auf die Einführung der 50 prozentigen Zweckbindung von AMS-Mitteln für Frauen. Das Forderungspaket der SPÖ Frauen enthält ebenso einen Mindestlohn von 1.700 Euro steuerfrei, ein Recht auf Arbeitszeitwechsel, sowie auf einen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr des Kindes, aber auch eine Verwaltungsstrafe bei Unterentlohnung.


„Auswirkungen der Covid-19 Pandemie sind leider geschlechterspezifisch zu klassifizieren“, gibt SPÖ Bezirksvorsitzender LAbg. Hannes Weninger zu bedenken. Die enormen Herausforderungen der Corona-Krise für Frauen zeigt sich in der Mehrbelastung durch Home-Office, Heimunterricht und Kinderbetreuung. Frauen leisten jedoch auch außerhalb dieser momentan sehr herausfordernden Zeit einen Großteil der für eine Gesellschaft essenziellen Arbeiten, unbezahlt, im Pflegebereich, bei der Kinderbetreuung und im Haushalt. In der SPÖ fordert man daher eine Zeitverwendungsstudie, hinsichtlich der unbezahlten Betreuungs- und Versorgungsarbeit in Österreich. „Die Verrichtung dieser unbezahlten Tätigkeiten für unsere Volkwirtschaft muss unbedingt sichtbar gemacht werden“, drängt Weninger. Die Durchführung einer solchen Studie wäre zwar im Regierungsprogramm vorgesehen, wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben!

LAbg. Weninger abschließend: „Das Interesse, dass Frauen gleich bezahlt werden, dürfte sich nur in Sonntagsreden abspielen, denn so wie sich die aktuelle Lage darstellt, kommen wir da keinen Millimeter weiter! Vorschläge zur Abhilfe liegen ja auf dem Tisch, sie müssen nur umgesetzt werden! Wir bleiben dran!“

 

 

 


Leider müssen die SPÖ-Frauen im Bezirk Mödling auch heuer wieder darauf hinweisen, dass Frauen im Durchschnitt, bei gleicher Arbeit, bedeutend weniger verdienen als Männer.