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29.06.2021

Trumau: Kollross/Scheele/Schmidt/Wieser: SPÖ NÖ bringt Antrag zur Anstellung pflegender Angehöriger ein

Sozialdemokratie drängt auf rasche Lösungen im Pflegebereich; Arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Absicherung als wichtiger Baustein des Pilotprojekts in Niederösterreich

 

Bezirksvorsitzender, NR Andreas Kollross: „Die SPÖ NÖ hat einen Antrag zur Anstellung pflegender Angehöriger eingebracht. Damit soll dem Personalengpass im Pflegebereich entgegengetreten werden, und zugleich auch für verbesserte Arbeitsbedingungen, für arbeits- und sozialversicherungsrechtliche Absicherung der Angehörigen gesorgt und für zu Pflegende die Pflege in den eigenen vier Wänden erleichtert werden. Kollross skizziert das Pilotprojekt dessen Start für Herbst geplant ist: „Für das Pilotprojekt sollen bis zu 500 pflegende Angehörige bei der NÖ Landes-Gesundheitsagentur, oder einer zu gründenden Tochtergesellschaft, angestellt werden, natürlich auch mit einer dazu erforderlichen, verpflichtenden Pflegegrundausbildung im Umfang von 150 Stunden. Der Projektzeitraum sollte etwa drei Jahre betragen und laufend einer begleitenden Evaluierung unterzogen werden. Das Modell soll anschließend flächendeckend in Niederösterreich ausgerollt werden.“

 

LAbg. Mag. Karin Scheele erläutert das Thema Pflege, was künftig zu einem Schlüsselthema werden wird, anhand aktueller Zahlen: 456.000 Menschen sind bereits heute in Österreich auf Pflegeleistungen angewiesen, bis 2050 werden es 750.000 sein. 2050 werden in ganz Österreich demnach 40.000 zusätzliche Personen im Pflegebereich gebraucht. Scheele: „Deswegen müssen Angebote in der Pflege langfristig erweitert und neue Modelle angedacht werden. Daher ist das von der SPÖ NÖ vorgeschlagene Projekt eine Win-Win-Situation für die zu pflegende Person und die Pflegende, ist von Vorteil für Bund und Länder, die Pflegeplätze zur Verfügung stellen, und schließlich können über dieses Projekt Personen in den Pflegeberuf einsteigen.

 

LAbg. Elvira Schmidt, SPÖ Landesfrauenvorsitzende: „Noch immer erledigen 2/3 der Frauen unbezahlte Tätigkeiten, wie die Pflege ihrer Angehörigen. Jede 2. Frau arbeitet in Teilzeit. Durch dieses Projekt kommt es mit der sozial- und arbeitsrechtlichen Absicherung zu einer wesentlichen Aufwertung der unbezahlten Pflegeleistungen durch Frauen. Die in Pflegebereich gewonnenen Anrechnungszeiten sind für die Frauenpensionen ebenso wichtig, wie die Möglichkeit in Beschäftigung zu kommen. Gerade nach der Corona-Krise ein wichtiger Aspekt.“ 

 

„Die pflegenden Angehörigen stellen mit 91.715 Personen (2020) die größte Gruppe der Pflegenden dar“, erläutert der Bezirksvorsitzende der Volkshilfe NÖ, Bezirk Baden, Stadträtin in Baden, Maria Wieser. Teilweise nehmen die pflegenden Angehörigen die Angebote einer sozialen Dienstleistungsorganisation in Anspruch, zum Teil betreuen sie ihre Angehörigen ohne Unterstützung, pflegen ihre Angehörigen neben einer beruflichen Tätigkeit oder gehen keiner Erwerbstätigkeit nach. Das vorgeschlagene Modell wäre vor allem für jene pflegenden Angehörigen attraktiv, die aufgrund der Pflege ihrer Angehörigen nicht berufstätig sein können. Wieser: „Daher begrüßt die Volkshilfe NÖ jede Erweiterung des Angebotes für hilfsbedürftige Menschen und alle Maßnahmen, die zur Entlastung der pflegenden Angehörigen führen.“


Pilotprojekt für NÖ: Pflegende Angehörige sozial- und arbeitsrechtlich absichern

500 pflegende Angehörige beim Land NÖ anstellen

Volkshilfe NÖ begrüßt jede Erweiterung der Pflegeangebote