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05.07.2021

SPÖ Kematen gegen ein Alu-"Up"cycling

 - © SPÖ/Leeb

Die Firma Biobrennstoff GmbH war in der Gemeinde Kematen mit Plänen für die Errichtung eines sogenannten „Upcycling-Parks“ vorstellig geworden. In diesen Industrieanlagen sollten Salzschlacken aus dem Aluminiumrecycling aufbereitet werden.

Für das Team der SPÖ Kematen und Gemeinderat Matthias Fischböck sind dabei allerdings noch viele Fragen offengeblieben. „Es ist noch völlig unklar, wie das Verbrennen des Abfallstoffes Alu-Salzschlacke technisch funktionieren soll oder was unter der Bezeichnung „Ersatzbrennstoffe“ für die Verbrennung gemeint ist. Unbekannt sind auch noch die gesundheitlichen Gefahren, die durch die Verbrennungsabluft entstehen können. Neben diversen Schwermetallen sind auch die hochgiftigen Dioxine bei diesem Thema involviert“, war Matthias Fischböck von den Plänen der Firma überrascht.

Bezirksvorsitzende Ulrike Königsberger-Ludwig betrachtet das Projekt sachlich und unaufgeregt: „Es ist gut, dass das Projekt gestoppt wurde. Wir stellen uns nicht gegen Innovation, aber die Gegebenheiten vor Ort müssen mitgedacht werden. Dazu ist es eben zwingend notwendig, ein derartiges Projekt auch der Bevölkerung vorzustellen und zur Diskussion einzuladen!“


Die angekündigten 50 neuen „Green Jobs“ durch die Anlagen wären zudem teuer erkauft worden. Der Preis wäre eine erhebliche Zunahme des täglichen LKW-Verkehrs, Brennstoffe mit ungewisser Zusammensetzung und ein erheblicher Wasserverbrauch gewesen, der möglicherweise die Wasserversorgung in der Region gefährdet hätte. „Auch wurde nie vermittelt, welche Qualifikationen diese 50 Arbeitsplätze erfordert hätten und ob diese Qualifikationen in der Region überhaupt vorhanden sind. Die von der Firma beschworene Transparenz haben wir leider vermisst“, erklärt LAbg. Kerstin Suchan-Mayr.


Auch Nationalratsabgeordneter Alois Schroll hat sich in diesen Fall engagiert. Er hat Vorgespräche im Umweltministerium geführt und eine Anfrage an Umweltministerin Leonore Gewessler im Nationalrat vorbereitet. „Wir brauchen Transparenz bei solchen Projekten. Wir wollen wissen, ob und wie weit die öffentliche Hand in die Finanzierung derartiger Projekte involviert ist. Und es muss sichergestellt werden, dass unsere Mitbürger durch die Errichtung derartiger Anlagen keine Verschlechterung ihrer Lebensqualität erleiden müssen“, fordert Schroll.


In einer Petition haben sich derzeit 470 Menschen gegen dieses Projekt ausgesprochen. Inzwischen hat die Firma den Standort Kematen auch aufgegeben und sucht nach anderen möglichen Standorten. „Wenn es um derart riskante Abfälle geht, muss man die Bevölkerung einbeziehen und die notwendige Transparenz auch leben“, so Fischböck abschließend.

Foto (v.l., SPÖ/Leeb): NR Alois Schroll, LR Ulrike Königsberger-Ludwig, GR Mattias Fischböck, LTAbg. Kerstin Suchan-Mayr