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02.09.2021

Sidl: EU muss einen Beitrag für ein starkes Tullnerfeld leisten

"Die EU hat es in der Hand aus dem Tullnerfeld eine starke Klimaregion zu machen", zeigt sich der EU-Abgeordnete Günther Sidl aus Petzenkirchen überzeugt. Im Rahmen des Europa-Diskussionsabends in Sitzenberg-Reidling, bei dem Bezirksgeschäftsführer Günther Franz auch den ehemaligen SPÖ-NÖ-Klubobmann Helmut Cerwenka begrüßen konnte, skizzierte Sidl seine Forderungen für die Politik der Europäischen Union: „Wir brauchen gute Arbeitsplätze, Kinderbetreuungseinrichtungen und medizinische Versorgung auch außerhalb der großen Städte. Das schafft kurze Wege - und die sind gut fürs Klima und steigern die Lebensqualität der Menschen.“

 

Ohne Investitionen aus Brüssel könnten diese Ziele aber nicht umgesetzt werden ist Sidl überzeugt: „Wer sich in Niederösterreich auskennt der weiß, wie es bei uns um den öffentlichen Verkehr bestellt ist. Ein Schülerbus am Vormittag und einer am Nachmittag sind alles was es in vielen Gemeinden gibt. Das reicht bei weitem nicht - da muss genauso Geld in die Hand genommen werden wie beim Breitband-Ausbau. Eine schnelle Internetverbindung muss heute genauso selbstverständlich sein, wie die Stromleitung. Es gibt noch viel zu tun, damit das Tullnerfeld auch in Zukunft eine starke Region bleibt. Da muss auch die EU einen Beitrag leisten.“

 

In zwei Jahren 94.000 Kilometer mit der Bahn 

 

Für die zahlreichen Fahrten zwischen Niederösterreich, Straßburg und Brüssel setzt Sidl voll auf die Schiene. Seit seiner Angelobung als EU-Abgeordneter im Juli 2019 hat er über 94.000 Kilometer mit der Bahn zurückgelegt. Das entspricht in etwa 14 Mal der Strecke Petzenkirchen - New York, oder knapp zweieinhalb Mal um die Welt. "Es gibt viele Möglichkeiten, um klimabewusst unterwegs zu sein und genau das will ich mit dem Zugfahren zeigen. Von Brüssel aus von der Nachhaltigkeit zu reden reicht nicht. Deshalb versuche ich selbst ein gutes Beispiel zu geben. Mittlerweile ist das Bahnfahren schon zur Gewohnheit geworden - und der Zug zu meinem rollenden Büro."

 

Nachhaltiger Klimaschutz müsse aber weit über das Verkehrsthema hinausgehen betont Sidl. Als Mitglied im Ausschuss für Umweltfragen, öffentliche Gesundheit und Lebensmittelsicherheit setzt er sich deshalb auch für ein Umdenken in der Landwirtschaft ein, wo nach wie vor mit Umweltgiften wie Glyphosat gearbeitet wird: "Der Weg aus der Klimakrise geht nur über die Stärkung der nachhaltigen Landwirtschaft, die auch den Erhalt unserer Umwelt im Blick hat. Wir haben in Österreich eine lange Tradition von kleinbäuerlichen Strukturen, wo immer auch an die nächste Generation gedacht wird. Die EU muss dazu beitragen, dass dieses Denken in der Landwirtschaft wieder zum Normalfall wird und darf nicht dabei zuschauen, wie die Landwirte immer weiter zum Einsatz von patentiertem Saatgut und Umweltgiften gedrängt werden."  

 

Cerwenka: Bedeutung der EU-Politik deutlich gestiegen

 

Vor allem von seinen Anfängen in der Politik berichtete Helmut Cerwenka. Der ehemalige Klubobmann berichtete, wie sich der Stellenwert der Europa-Politik seither verändert hat. Wurden bei den ersten Nominierungen der österreichischen Abgeordneten für das Europaparlament selbige zu Beginn noch belächelt, so ist heute bereits ein breites Bewusstsein für die Tragweite europäischer Entscheidungen vorhanden.

 

In den Gesprächen mit den Gästen, wurden auch persönliche Ziele, Pro & Contra EU, sowie wichtige Weichenstellungen in der Klimapolitik besprochen. „Nur wenn wir es schaffen alle Länder und deren Bevölkerung in ein Boot zu holen, wird es gelingen unseren Kindern und Enkelkindern eine vernünftige Umwelt zu hinterlassen.“ ergänzte Gastgeber Günther Franz abschließend.


Bildtext: Regionalförderungen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz: Günther Franz, Günther Sidl und Helmut Cerwenka (v.l.n.r.) diskutierten beim Europa-Gesprächsabend einige der wichtigsten Themen unserer Zeit.

 

Photocredit: SPÖ Bezirksorganisation Tulln


Europa-Gesprächsabend in Sitzenberg-Reidling mit EU-Abgeordneten Günther Sidl und ehemaligem SPÖ-NÖ-Klubobmann Helmut Cerwenka mit angeregten Diskussionen zu Regionalförderungen, Nachhaltigkeit und Klimaschutz