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21.10.2022

Öffentlicher Verkehr: ÖVP setzt im Wahlkampf auf SPÖ-Forderungen

Vielleicht ist ein Miteinander nicht nur vor der Wahl zukunftsweisend


„Verbesserungen im öffentlichen Verkehr sind immer zu begrüßen – daher freuen wir uns, dass die ÖVP nun endlich einer jahrelangen Forderung der SPÖ nachkommt“, so der Lilienfelder SPÖ-Bezirksvorsitzende Christian Fischer, die angekündigten Pläne seien aber nicht zu Ende gedacht: „Es braucht eine Öffnung der Strecke zwischen Schrambach und Freiland für den Personenverkehr, denn derzeit verkehren hier nur Güterzüge.“ Das würde optimale Voraussetzungen für die Anbindung ans Schienennetz mittels S-Bussen als Zubringer aus Türnitz bzw. St. Aegyd schaffen, erklärt der Bezirksvorsitzende. „Denn auf die Menschen, die nicht direkt an einer Zugstrecke leben, wird somit von der ÖVP leider vergessen!“


Seit Jahren fordert die Sozialdemokratie schon ein S-Bahnkonzept für den Zentralraum. Im September wurde sogar ein SPÖ-Antrag zum Thema im Landtag eingebracht. Bereits vergangenes Jahr startete zudem die bezirksübergreifende Kampagne „Genug Gewartet“. So machte die Lilienfelder Bezirks-SPÖ – begleitet von einer Online-Informations-Kampagne – z.B. im Frühjahr gemeinsam mit Nationalratsabgeordneten Robert Laimer im Zuge einer Frühstücks-Verteilaktion auf die schlechte Öffi-Situation im Bezirk und die entsprechenden Lösungen aufmerksam. Einsatz, der nun anscheinend Früchte trägt.


„Im Vorwahlkampf hat die ÖVP offenbar entdeckt, dass auch andere Parteien gute Ideen haben. Sowohl die Ankündigungen im Öffi- als auch im Kinderbetreuungsbereich – hier hat die SPÖ mit dem KinderPROgramm ebenfalls vorgelegt – zeigen das. Leider werden diese Ideen aber einfach übernommen und als eigenen verkauft“, kritisiert Fischer.


ÖVP „recycelt“ altes Wahlkampf-Versprechen


In einem NÖN-Artikel über die Pläne des damaligen Verkehrslandesrat Karl Wilfing hieß es Ende des Jahres 2017, kurz vor der letzten Landtagswahl: „Mobilitätspaket bringt Ausbau der Regionalbahnen, die bis 2022 zum S-Bahn-Netz verdichtet werden sollen“, und weiter, „So werden bis 2022 die Traisentalbahn, die Erlaufbahn, die Alte Westbahn und die Tullnerfeldbahn als Vorleistung auf den S-Bahn-Betrieb ausgebaut. Ebenfalls geplant ist die Elektrifizierung der Kremser Bahn zwischen Herzogenburg und Krems.“


„Für die Menschen in unserem Bezirk wäre es wichtig, dass es seitens der Volkspartei nicht wieder nur bei Ankündigungen bleibt. Sonst hören wir 2025 wieder in einer Pressekonferenz von den geplanten und nie umgesetzten Verbesserungen der Bahnstrecken im Traisen- und Gölsental. Alle paar Jahre Versprechungen im Vorwahlkampf zu wiederholen, ist den Menschen gegenüber nicht fair“, so Fischer abschließend.


Foto 1: SPÖ-Lilienfeld-Bezirksgeschäftsführer René Schaffhauser (l.) und SPÖ-Lilienfeld-Bezirksvorsitzender Christian Fischer (r.) kämpfen weiter um eine Verbesserung der Öffi-Situation im Bezirk.

Foto 2: Bereits im Frühjahr machte die Lilienfelder-Bezirks-SPÖ rund um Bezirksvorsitzenden Christian Fischer gemeinsam mit Nationalratsabgeordneten Robert Laimer auf die Öffi-Situation im Bezirk aufmerksam.