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09.09.2021

Mistelbach droht ein massives Ärzteproblem

„Einen Hausarzt haben wir unlängst an Hausbrunn verloren (weil er dort eine Hausapotheke haben darf), zwei weitere sind über 60 und werden in den nächsten Jahren in Pension gehen. Von den vier Planstellen ist also jetzt schon eine nicht besetzt, in absehbarer Zeit wird sich die Situation in Mistelbach also dramatisch zuspitzen“, berichtete Vizebürgermeister Manfred Reiskopf an Landesparteivorsitzenden LHStv. Franz Schnabl und Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim bei ihrem Gemeindebesuch. Und auch bei den Fachärzten ist die Situation angespannt.


„Das ist leider symptomatisch für ganz Niederösterreich, da sich abseits der Zentralräume oft jahrelang keine Ärzte auf die ausgeschriebenen Stellen melden“, sagte LHStv. Schnabl. Er schlägt Überlegungen vor, Medizinstudenten von Landesseite her zu fördern und sie dafür zu einigen Jahren als Landärzte in NÖ zu verpflichten. „Vielleicht gefällt es ihnen im Weinviertel dann so gut, dass sie auch bleiben“, ergänzte NR Melanie Erasim.


Vizebürgermeister Reiskopf und Stadträtin Roswitha Janka machten auch die Blutbank zum Thema, die wegen Corona im Mistelbacher Krankenhaus geschlossen - und nie wieder aufgesperrt wurde. Hier sagte LHStv. Schnabl eine Anfrage der SPÖ im Landtag zu - mit dem Ziel, die Blutbank zu reaktivieren.


Reiskopf forderte auch einen zusätzliches MRT mit Kassenvertrag in Mistelbach, da man derzeit nach Stockerau oder Gänserndorf fahren muss, wenn man ein CT oder MRT braucht.

Die Mistelbacher Stadtmandatare berichteten aber auch von der guten Zusammenarbeit innerhalb der bunten Rathauskoalition. So sei es möglich gewesen, viele wichtige Projekte voranzutreiben oder bereits fertigzustellen. Zu nennen ist hier beispielsweise der neue Busbahnhof beim Bahnhof, der in „grüner“ Bauweise und Baum-schonend errichtet wurde.


Bedauert wurde, dass es nicht zum angekündigten Bau des großen Hotels hinter der landwirtschaftlichen Fachschule gekommen ist, weil laut Finanzierungsbank dafür im Weinviertel angeblich kein Bedarf bestehe. „Das hätte uns über 100 Arbeitsplätze gebracht“, sagte Reiskopf. Hier hat NR Melanie Erasim als Tourismussprecherin der SPÖ im Parlament um weitere Infos gebeten, um mögliche Alternativen zu finden. „Es wäre schade, ein so ansprechendes Projekt einfach stillschweigend in der Schublade verschwinden zu lassen“, waren sich NR Erasim und LHStv. Schnabl einig.


Bild: Am neuen Busbahnhof Mistelbach (v.l.n.r.): Stadtrat Josef Strobl, Gemeinderätin Monika Mayer, Vizebürgermeister Manfred Reiskopf, Nationalratsabgeordnete Melanie Erasim, Landesparteivorsitzender LHStv. Franz Schnabl und Stadtparteivorsitzende Stadträtin Roswitha Janka.