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26.08.2022

LHStv. LPV Franz Schnabl zu Besuch im Bezirk Tulln

Im Zuge seiner Sommertour durch Niederösterreich, machte Landeshauptfrau-Stellvertreter und SPÖ-Landesparteivorsitzender Franz Schnabl auch im Bezirk Tulln Halt. Gemeinsam mit Bundesrätin und Bezirksvorsitzender Doris Hahn zeigte sich Schnabl beeindruckt von den vielfältigen Angeboten in der Region.

 

Erster Stopp der Tour durch den Bezirk, war das Unternehmen Berger Schinken in Sieghartskirchen. Das Familienunternehmen kann auf eine mehr als 130-jährige Geschichte zurückblicken und zählt heute mehr als 500 MitarbeiterInnen. Geschäftsführer Rudolf Berger informierte gemeinsam mit seiner Frau Claudia Berger über die tägliche Arbeit im Betrieb rund um die Schinkenproduktion, sprach aber auch über ein Thema das Privatpersonen wie Unternehmen gleichermaßen hart trifft: Die explodierende Teuerung am Energiesektor. Mit Sorge blickt der Unternehmer auf die kommenden Stromrechnungen. „Es braucht hier endlich Maßnahmen die wirklich greifen!“ zeigt sich Schnabl empört über die Untätigkeit der Bundesregierung und führt näher aus: „Wir müssen jetzt sofort auf das Schweizer Modell umstellen. Ein Unternehmen wie die EVN, das überwiegend mit Wasserkraft arbeitet, kann den KundInnen nicht einfach den Wucherpreis von Gas verrechnen. Deshalb muss das Merit-Order-Prinzip sofort ausgesetzt werden.“

 

Anschließend ging es für Schnabl und Hahn weiter nach Tulln. Im Gasthaus „Adlerbräu“ wurde nicht nur zu Mittag gegessen sondern auch angeregt diskutiert. Manuela Tüchler vom „Tullner Kreativium“ berichtete über die Herausforderungen einer Jungunternehmerin, aber auch über ihre Tätigkeitsfelder: Der Fokus liegt hier auf dem Lernen jeglicher Art, für alle Altersgruppen. Auch Nachhilfe für Schüler findet sich im reichhaltigen Angebot des Kreativiums wieder. Ein Zweig der durch die verfehlte Bildungspolitik der letzten Jahre und zunehmenden Leistungsdruck immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Vor allem Kreativfächer wie der Musik- oder Zeichenunterricht wurden vom Bund, speziell unter ÖVP-MinisterInnen, immer weiter zusammengekürzt. Dabei wären gerade diese so wichtig für eine ganzheitliche Bildung“ weiß Bundesrätin Doris Hahn, selbst Pädagogin in einer Mittelschule.

 

Ein großes Anliegen war Schnabl und Hahn auch ein Besuch der – in der Klosterneuburger Katastralgemeinde Kritzendorf gelegenen – Pflegeeinrichtung der Barmherzigen Brüder. Gerade die Pandemie wirkte nochmal wie ein Brennglas auf die schwierige Situation im Pflegebereich. Direktorin Karin Schmidt und Pflegedirektorin Sabine Sramek gaben, im Beisein von Klosterneuburgs Sozialstadtrat Karl Schmid, Einblicke in den Alltag der BewohnerInnen und Pflegebediensteten. Auch die Zukunft der Pflege in Verbindung mit der Digitalisierung, sowie ein nötiger positiver Imagewandel bzw. der Wunsch nach Wertschätzung der diversen Pflegeberufe wurden erörtert. Das zentrale Thema des Gesprächs war jedoch ein anderes: Die angespannte Personalsituation. Wie in vielen Branchen herrsch auch im Pflegebereich Fachkräftemangel – mit gravierend Folgen. Die demografische Entwicklung der Bevölkerung, sowie die Pensionswelle rund um die Generation der „Baby Boomer“ führen zu einem immer größer werdenden Personalproblem. Dazu kommen noch langwierige bürokratische Hürden rund um Berufsanerkennung – sogar bei abgeschlossener Ausbildung im EU-Ausland.

„Wer behauptet die Herausforderungen der Pflege sind in den nächsten zwei bis fünf Jahren zu lösen, sagt nicht die Wahrheit. Genau aus diesem Grund haben wir SozialdemokratInnen als erste Partei in Niederösterreich ein PflegePROgramm vorgelegt. Es braucht endliche den politischen Willen zur Umsetzung dieses umfangreichen und weitsichtigen Konzepts für die Zukunft!“ fordert Schnabl und ergänzt „Im ganzen Land erzählen mir NiederösterreicherInnen, die in der Pflege arbeiten, die ihre Angehörigen pflegen oder die selbst Pflege benötigen, von Umständen, die so nicht länger hinzunehmen sind. Schlechte Bezahlung, fehlende Planbarkeit durch ständiges Einspringen, sowie Zukunftsängste durch fehlende Absicherung, bei jenen, die ihre Mütter bzw. Väter pflegen sind nur drei der meistgehörten Schlagwörter.“



Teuerung, Pflege und Fachkräftemangel sind prägende Themen im Bezirk