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05.03.2021

Job-Aktion 40.000 für Chancen, Perspektiven & Zuversicht

Mit dem Satz: „Jeder wird bald jemanden kennen der keinen Job hat oder jeder kennt bereits schon jemanden der keinen Job hat.“ wurde diese Pressekonferenz eingeleitet.


Derzeit haben wir mit Februar 2021 in Österreich 508.923 Arbeitslose & in Schulung befindliche. - In Niederösterreich 77.648 Arbeitslose & in Schulung befindliche. - Im Bezirk Neunkirchen sind es 4.698 Arbeitslose & in Schulung befindliche.

Das AMS betreibt höchste Anstrengungen den Menschen den Weg in einen Job zu ermöglichen, aber auch der Staat hat Verantwortung für jene Menschen die keine oder nur geringe Chancen auf Beschäftigung haben. Die Rekordarbeitslosigkeit nur zu moderieren ist zu wenig, es ist Zeit starke Impuls zu setzen.

Österreich ist derzeit leider Schlusslicht beim Wirtschaftsabschwung. Wenn es keine Impulse gibt, brauchen wir Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, um die Arbeitslosenrate vor Corona zu erreichen. Deshalb ist es wichtig, dass die öffentliche Hand hier zielgerichtete Unterstützung leistet. Für jeden einzelnen, der betroffen ist und für den Wirtschaftsstandort Österreich.


„Die Corona-Krise, die Österreich bereits seit knapp einem Jahr im Griff hat, verschärft die Situation am Arbeitsmarkt immer mehr.“ erklärt Landtagsabgeordneter Mag. Christian Samwald. „Die Verknappung von Arbeit wird wesentlich verstärkt. Es zeigt sich immer deutlicher: Der Arbeitsmarkt reguliert sich in vielen Bereichen nicht von selbst. Es ist dringend notwendig, entschlossen gegen die Rekordarbeitslosigkeit in Österreich vorzugehen. Dafür braucht es – neben einem historisch großen Konjunkturprogramm zur Wirtschaftsankurbelung – gezielte Beschäftigungsprogramme.


Unser Vorschlag zur Aktion 40.000 kostet den Staat weniger als die Almosen-Aktion der Bundesregierung mit den Einmalzahlungen für Arbeitslose.


Die Aktion 40.000 ist eine Jobaktion, die Chancen, Perspektiven und Zuversicht gibt. 

Will die Bundesregierung weiter Millionen in Eigenwerbung pumpen oder endlich in sinnvolle Beschäftigungsmaßnahmen investieren? 

Nur auf das Wirtschaftswachstum zu warten, ist zu wenig! 

Es sei sinnvoll, ehestmöglich zu starten und mit dem ersten Impuls 40.000 Menschen eine Perspektive zu geben und auch den Gemeinden helfen. 


Unser niederösterreichischer erweiterte Anspruch ist Vollbeschäftigung in Niederösterreich! 


Jede Niederösterreicherin und jeder Niederösterreicher hat das Recht auf Arbeit! Mut und Weitsicht sind gefragt! Gerade in einer Zeit, in der die Menschen immer weniger positiv in die Zukunft schauen, ist es wichtig, den Menschen wieder Perspektive und Sicherheit zu geben. Die geforderte Aktion 40.000 kann der Impuls für diese Ziele sein, mit weiteren Investitionen soll die Schaffung von 80.000 neuen Jobs für Niederösterreich als weiteres Ziel gesehen werden, so kann uns auch in Niederösterreich der Turnaround aus dieser Krise heraus gelingen!“ führt Samwald weiter aus.


Bundesrätin Andrea Kahofer ergänzt dazu: „Mit einem Antrag des niederösterreichischen Nationalrats Bgm. Andreas Kollross und Nationalrat und Bundesvorsitzenden der Gewerkschaft Bau-Holz Josef Muchitsch verlangt die SPÖ die Einführung einer „Aktion 40.000“ für Langzeit-Beschäftigungslose. Vorbild ist die von Schwarz-Blau zu Grabe getragene Aktion 20.000 – in einer Krisenzeit selbstverständlich noch ambitionierter gestaltet und damit verdoppelt. Jobs bei Gemeinden, sozialen Unternehmen oder gemeinnützigen Vereinen schaffen eine Win-Win-Situation für Betroffene und Gemeinden. Sie sind nach wie vor der größte Arbeitgeber und stärkste Wirtschaftsmotor in den Regionen.

Seit Ausbruch der Corona-Krise ist die Arbeitslosigkeit in unserem Land doppelt so stark gestiegen, wie in Deutschland. Der Arbeitsmarkt in der Corona-bedingten Situation reguliert sich nicht von selbst. Da sind entschlossenes Handeln und gezielte Maßnahmen durch die öffentliche Hand gefragt. 

Menschen, die länger als ein Jahr trotz aller Bemühungen keinen Job bekommen, brauchen Unterstützung und eine ehrliche Chance. Wenn sie etwa in Gemeinden wertvolle Arbeit leisten können und dafür bezahlt bekommen, ist allen geholfen. Das gibt ihnen wieder eine Perspektive.

Die Aktion kostet in Summe zwischen 195 Mio. und 260 Mio. Euro, damit hätten wieder 40.000 Menschen Arbeit. Das ist ein Empathietest für die Regierung, ob sie lieber 210 Mio. Euro für Eigenwerbung oder für Beschäftigung ausgibt und Impulse für den Arbeitsmarkt setzten wird. Die Aktion 40.000 helfe nicht nur einzelnen Menschen, sondern auch den Gemeinden. Es gehe beispielsweise um Unterstützungsleistungen für zu pflegende Menschen oder bei Teststraßen.“


Die Aktion 40.000

• richtet sich an alle Langzeitarbeitslosen – nicht nur an jene über 50 Jahre.

• soll nicht ein Jahr, sondern zwei Jahre Beschäftigungsverhältnisse garantieren.

• Dafür gibt es eine degressive Kostenbeteiligung. Das erste Jahr ist nach wie vor zu 100 Prozent gefördert. Danach werden 75 Prozent der gesamten Lohnkosten für ein halbes Jahr gefördert und im letzten halben Jahr 50 Prozent.


 „Die derzeitige Lage ist mit der Arbeitsplatzkrise in den 80er Jahren zu vergleichen. Schon damals war klar, dass Menschen mit Defiziten besonders betroffen sind. Im Bezirk Neunkirchen haben wir derzeit sind es 1.620 Langzeitarbeitslose.“ berichtet der Präsident der Phönix Ostarrichi Ernst Fuchs.

„Phönix beschäftige Langzeitarbeitslose mit den angesprochenen Defiziten und kann davon eine Quote von 40 % wieder in den Arbeitsmarkt zurückführen.

Die „Aktion 40.000“ richtet sich an eben an ALLE Langzeitarbeitslosen – nicht nur an jene über 50 Jahre. Jede Gemeinde, die einem Angestellten zwei Jahre Beschäftigung geboten hat, wird das Interesse haben, das erworbene Wissen dieses Mitarbeiters weiterhin nutzen zu können. Damit würden aus 40.000 Langzeitarbeitslosen, 40.000 bestens geschulte und eingearbeitete Langzeit-Beschäftigte. Niemand ist gerne arbeitslos, die psychische Belastung für Betroffene ist enorm. Es wäre für Österreich eine Win-Win-Situation, die Menschen rasch wieder in den Arbeitsprozess zu bringen, anstatt Arbeitslosigkeit zu verfestigen. 

Die Zahl der Langzeitbeschäftigungslosen lag Ende Jänner bei 23.547 in NÖ, ein Plus von 33,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr.“ so Fuchs.


Betriebsrat Michael Riedl führt anschließend weiter aus: „Jeder kennt jemanden der keinen Job hat, ich kenne bereits 150 die keinen Job haben. Derzeit können Unternehmen mit Kurzarbeit und Aufnahmestopp nur den Mindestbedarf mit Arbeitsplätze halten, aber das wird nicht ewig funktionieren und viele haben bereits ihren Job verloren.

Eine Maßnahme, über die man nachdenken müsse, sei die Verkürzung der Arbeitszeit. Studien würden belegen, dass die MitarbeiterInnen bei einer Arbeitszeitverkürzung und gleichzeitiger Optimierung der Betriebsabläufe die Arbeit genauso gut oder gar besser als zuvor erledigen. 

Aber klar, so einfach ist es nicht immer. Denn Arbeit kann oft nicht weiter komprimiert werden. Gleichzeitig darf sie auch nicht zu einem täglichen Kurzstreckenlauf werden, bei dem man keine Zeit hat, nach links oder rechts zu schauen. Damit eine Verkürzung wirkt, muss Arbeitszeit auch neu verteilt werden. Viele ArbeitnehmerInnen würden gerne Arbeitsstunden abgeben, andere gerne mehr arbeiten. Die Option auf eine Vier-Tage-Woche ist dabei eine Möglichkeit, um einerseits den ArbeitnehmerInnen eine Work-Life-Balance zu garantieren und andererseits mehr Menschen einen Arbeitsplatz bieten zu können. Die Vision könnte eine 30-Stunden-Woche sein, mit der neuen Losung 6 Stunden Arbeit, 10 Stunden Freizeit, 8 Stunden Schlaf sowie Fördermodelle zur freiwilligen Arbeitszeitverkürzung in den Betrieben. 

Es ist eine Frage des politischen Willens, der von den Faktoren Mut, Innovation und Weitsicht getragen wird. 

Die Devise muss lauten, gehen wir mutig voran, investieren wir massiv in die Bereiche der Zukunft und schaffen wir neue Arbeitsplätze!“ 


Ing. Werner Winter ist Unternehmer und Geschäftsführer der HTW Hebetechnik aus Otterthal, ein Zulieferunternehmen für Industriebetriebe.

„Wir sehen, dass in der Industrie zum Ende des Vorjahres eine Stagnation zu verzeichnen war, wir als Zulieferer in die Industrie spüren das sofort.

Derzeit stehen die Tendenzen wieder auf leichte Erholung, was wir daher nun brauchen, sind klare Ansagen. Wie können wir unsere Produkte in Coronazeiten sicher transportieren, wie sieht es mit Garantien aus, auch im Ausland unseren Lieferverpflichtungen nachkommen zu können und wie kann das undurchsichtige Fördersystem so eingesetzt werden, dass es bei den Unternehmen auch wirklich zielgerecht ankommt: 

Beispiel Firmenübernahme….

Ich bin ein sogenannter Klein/Mittelbetrieb, ich habe 11 Mitarbeiter und konnte die Jobs meiner Mitarbeiter bis jetzt halten, mit der Aktion 40.000 bei der ich für einen älteren Mitarbeiter eine Unterstützung bekomme, kann ich mir bei stabiler Auftragslage auch die Aufnahme eines solchen Mitarbeiters vorstellen.“ bekräftigt Winter zum Abschluss der Pressekonferenz.

Abg. z. NÖ Landtag VizeBgm. Mag. Christian Samwald, Abg. z. Bundesrat StR. Andrea Kahofer, der Präsident von Phönix Ostarrichi Ernst Fuchs, der Betriebsrat der SB Edelstahlrohr Ing. Michael Riedl und GGR Ing. Werner Winter – Eigentümer der Winter Gmbh luden am Freitag zur Pressekonferenz um die Situation des Arbeitsmarktes im Bezirk Neunkirchen zu beleuchten.