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16.07.2021

Individuelle Verkehrskonzepte für das Wiener Umland

Die Einführung des Parkpickerls in Wien stellt die Umlandgemeinden vor zahlreiche und oft auch sehr unterschiedliche Probleme. „Daher muss es zu individuellen Lösungen der Probleme für unsere Pendlerinnen und Pendler kommen. Wir werden jede Umlandgemeinde für sich betrachten müssen, um den hier lebenden Menschen das bestmögliche Angebot zu machen“, sagt der Korneuburger SPÖ-Bezirksvorsitzende Stadtrat Martin Peterl.


Diese Ansicht hat sich auch bei einem Gespräch mit der Schwechater Bürgermeisterin Karin Baier bestätigt, die ihrerseits nicht nur unter dem Parkpickerl im Wiener Bezirk Simmering leidet, sondern auch mit den „Flughafen-Flüchtlingen“ zu kämpfen hat, die in Schwechat parken und mit dem Taxi zum Flughafen fahren, um sich das Geld für die (teuren) Flughafenparkplätze zu sparen. Obendrein hat Schwechat keine befriedigende Park & Ride-Lösung anzubieten.


„Hier sind wir in Korneuburg und Stockerau in einer besseren Situation. Doch stoßen auch unsere Park & Ride-Anlagen durch das massive Auspendeln an ihre Kapazitätsgrenzen“, betont Martin Peterl. Daher werde man auch hier weiter nachdenken müssen. Dazu ist für Herbst bereits ein Gesprächstermin mit Verkehrslandesrat Schleritzko geplant, an dem alle Wiener Umlandgemeinden teilnehmen sollen.

Ein erster Schritt in die richtige Richtung - doch müsse es eine intensive Zusammenarbeit aller Kräfte geben, die an der Lösung des Verkehrsproblems beteiligt werden könnten, meint Peterl. Hier spricht er das 1-2-3-Ticket an, bei dem man aber darauf achten müsse, dass es sich mit der bestehenden 100er-Zone nicht in die Quere komme. „Denn das würde für viele Pendler eine Verteuerung bedeuten, was unbedingt vermieden werden muss. Obendrein bringt das Klimaticket nur dann was, wenn man es auch nutzen kann“, so Peterl. Denn in vielen Gemeinden gibt es keine Bahn und auch keinen befriedigenden Zubringerverkehr. Wenn „öffentlicher Verkehr“ nur ein Fremdwort ist, werde man das drohende Chaos nicht abwenden können.


„Daher müssen wir beim Pendlerverkehr größer denken: Es braucht mehr Zubringer zur Bahn aus den einzelnen Gemeinden (in der Umgebung von Gerasdorf gleich zur U-Bahn in Leopoldau) und ein zukunftsfähiges Parkraumkonzept an den Verkehrsknotenpunkten, um Kapazitäten zeitgerecht den tatsächlichen Bedürfnissen der Menschen anpassen zu können. Das sind wir unseren PendlerInnen, die ihr täglich Brot in Wien verdienen müssen, einfach schuldig“, sagt Bezirksvorsitzender Stadtrat Martin Peterl.