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08.02.2022

3G in der Kinderbetreuung: ganztägig, ganzjährig, gratis!

Die Betreuungsquote der unter 3-Jährigen lag im Jahr 2020 laut AK NÖ-Elternbefragung im Bezirk Waidhofen an der Thaya bei rund 27 Prozent. Dieser Wert entspricht nicht der EU-Zielvorgabe von 33 % und liegt 1 Prozent über dem NÖ-Durchschnitt von 26 Prozent. „Wenn man jetzt aber weiß, dass 45 Prozent der Eltern von Kleinkindern im Bezirk Waidhofen/Thaya laut einer AK-Befragung angeben, ungedeckten Bedarf an Kinderbetreuung zu haben, dann zeigt sich deutlich, dass gerade bei den Kleinkindern enormer Aufholbedarf besteht“, sagt der Waidhofner SPÖ-Bezirksvorsitzende Stadtrat Christian Kopecek.

Viele Eltern müssen sich entweder für die Familie oder für die eigene berufliche Karriere entscheiden. Was es braucht, um beide Aufgaben bewältigen zu können, sind attraktive Angebote bei Kindergärten und Betreuungseinrichtungen auch für Kleinkinder. Schlüsselkriterien dafür sind die Öffnungszeiten, die Verfügbarkeit und die Kosten der Einrichtungen im Bezirk Waidhofen.


Ein genauerer, aktuellerer Blick auf den Kinderbetreuungsatlas der AK NÖ ist online verfügbar unter: kinderbetreuungsatlas.aknoe.at und zeigt, dass sich die Situation im Bezirk Waidhofen an der Thaya so gestaltet:

Der Anteil VIF-konform (Index für Vereinbarkeit von Arbeit und Familie) betreuter Kinder lagen 2020 im Bezirk Waidhofen/Thaya bei 4%, das ist der niedrigste Wert in der Region und damit deutlich unter dem NÖ-Durchschnitt (25%). Der Anteil der Kinder, die im Kindergarten ein Mittagessen bekommen liegt bei 19 %, was ebenfalls deutlich weniger ist als im NÖ-Durchschnitt (47%).


Die SPÖ NÖ stellt deshalb das KinderPROgramm vor. Der Bedarf dafür ist enorm: Vier von fünf Müttern, deren Kinder eine Kleinkindbetreuungseinrichtung besuchen, sind berufstätig. Bei Kindergartenkindern sind es zwei von drei Müttern.


Das Programm in Stufen


Im ersten Schritt – ab dem Kindergartenjahr 2023/24 – sollen bereits Kinder ab zwei Jahren in den Lan-deskindergarten gehen können. Die Eltern können wählen, ob sie die kostenlose Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen oder ablehnen. Die Kindergärten haben mindestens 45 Stunden in der Woche geöffnet, an vier Tagen mindestens 9,5 Stunden. Es soll maximal 25 Schließtage im Jahr geben.


In einem zweiten Schritt, beginnend mit dem Kindergartenjahr 2025/26 würde das Angebot noch einmal erweitert: Die Kleinkindbetreuungseinrichtung soll bereits ab einem Jahr besucht werden können - finanziert vom Land Niederösterreich. Auch die Verpflegung ist in diesem Angebot enthalten.

„Es ist ein Kraftakt, wenn beide Eltern arbeiten wollen oder müssen. Das hat nichts mit Jammern oder schlechter Organisation zu tun, es ist einfach so. Und zwar auf allen Ebenen, beruflich, privat, emotional, körperlich, finanziell“, weiß Kopecek.


Besonderes Augenmerk liegt auch auf den Kosten: „Durch unser Modell erhalten alle Beteiligten mehr Unterstützung des Landes NÖ – Kinder, Eltern, Beschäftigte in den Kindergärten und GemeindevertreterInnen“, ist Kopecek zuversichtlich. Finanziert werden soll das Programm über eine Bund-Ländervereinbarung und aus den Verkäufen der Wohnbaudarlehen. Diese Erlöse aus diesen Verkäufen könnten für die Finanzierung des SPÖ NÖ „KinderPROgramms“ herangezogen werden.


„Durch diesen Zuschuss würde es nicht mehr notwendig sein, Elternbeiträge für die Nachmittagsbetreuung einzuheben. Das reduziert den Verwaltungsaufwand für die Gemeinden, gleichzeitig ersparen sich die NÖ Familien viel Geld.“ Es gibt großen Handlungsbedarf. Nur 2,1 Prozent der Kindergärten in den Gemeinden NÖ erfüllten 2020 die Kriterien im Vereinbarkeitsindex von Familie und Beruf (VIF) der Arbeiterkammer. „Die Angebote müssen endlich den Ansprüchen und Bedürfnissen von Kindern und Eltern angepasst werden“, gibt sich SP-Bezirksvorsitzender Christian Kopecek überzeugt vom Erfolg des Programms.


SP-Bezirksvorsitzender Christian Kopecek macht sich für bessere Kinderbetreuung stark