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05.02.2022

3G in der Kinderbetreuung – ganztägig, ganzjährig, gratis

Die SPÖ im Bezirk Amstetten macht sich für bessere Kinderbetreuung stark


Viele Eltern müssen sich entweder für die Familie oder für die eigene berufliche Karriere entscheiden. Was es braucht, um beide Aufgaben bewältigen zu können, sind attraktive Angebote bei Kindergärten und Betreuungseinrichtungen auch für Kleinkinder. Schlüsselkriterien dafür sind die Öffnungszeiten, die Verfügbarkeit und die Kosten der Einrichtungen im Bezirk Amstetten.

Laut Elternbefragung der AK-Niederösterreich geben 24 Prozent der Eltern im Bezirk Amstetten an, ungedeckten Bedarf an Kleinkindbetreuung zu haben. Gleichzeitig sind lediglich neun Prozent der Kinderbetreuungseinrichtungen im Bezirk VIF-konform – bieten also eine gute bis sehr gute Vereinbarkeit von Kind und Beruf.

Die SPÖ NÖ stellt deshalb das KinderPROgramm der SPÖ NÖ vor. Ausgerichtet ist das Programm auf die knapp 100.000 NiederösterreicherInnen zwischen ein und sechs Jahren. Der Bedarf dafür ist enorm: Vier von fünf Müttern, deren Kinder eine Kleinkindbetreuungseinrichtung besuchen, sind berufstätig. Bei Kindergartenkindern sind es zwei von drei Müttern in NÖ. Tendenz steigend.


Das Programm in Stufen

Im ersten Schritt – ab dem Kindergartenjahr 2023/24 – sollen bereits Kinder ab zwei Jahren in den Landeskindergarten gehen können. Die Eltern können wählen, ob sie die kostenlose Nachmittagsbetreuung in Anspruch nehmen oder ablehnen. Die Kindergärten haben mindestens 45 Stunden in der Woche geöffnet, an vier Tagen mindestens 9,5 Stunden. Es soll maximal 25 Schließtage im Jahr geben. In einem zweiten Schritt, beginnend mit dem Kindergartenjahr 2025/26 würde das Angebot noch einmal erweitert: Kleinkindbetreuungseinrichtungen, die bereits ab einem Jahr besucht werden, sollen ausgebaut werden - finanziert vom Land Niederösterreich. Auch die Verpflegung ist in diesem Angebot enthalten.

„Es ist ein Kraftakt, wenn beide Eltern arbeiten wollen oder müssen. Das hat nichts mit Jammern oder schlechter Organisation zu tun, es ist einfach so. Und zwar auf allen Ebenen, beruflich, privat, emotional, körperlich, finanziell“, weiß Bezirksvorsitzende LRin Ulrike Königsberger-Ludwig.

Besonderes Augenmerk liegt auch auf den Kosten: „Durch unser Modell erhalten alle Beteiligten mehr Unterstützung des Landes NÖ – Kinder, Eltern, Beschäftigte in den Kindergärten und die Gemeinden“, ist die SPÖ Familiensprecherin LAbg. Bgm.in Kerstin Suchan-Mayr zuversichtlich. Finanziert werden soll das Programm über eine Bund-Ländervereinbarung und aus den Verkäufen der Wohnbaudarlehen. Die erwarteten Kosten dafür betragen rund 180 Millionen Euro pro Jahr. „Durch diesen Zuschuss würde es nicht mehr notwendig sein, Elternbeiträge für die Nachmittagsbetreuung einzuheben. Das reduziert den Verwaltungsaufwand für die Gemeinden, gleichzeitig ersparen sich die NÖ Familien viel Geld.“ Es gilt großer Handlungsbedarf. Nur 2,1 Prozent der Kindergärten in den Gemeinden NÖ erfüllte 2020 die Kriterien im Vereinbarkeitsindex von Familie und Beruf (VIF) der Arbeiterkammer. „Der Ausbau der Kinderbetreuung in Niederösterreich duldet keinen Aufschub mehr“, erklärt Suchan-Mayr. „Die Angebote müssen den Ansprüchen und Bedürfnissen von Kindern und Eltern in Niederösterreich endlich der Zeit angepasst werden“, gibt sich Ulrike Königsberger-Ludwig überzeugt vom Erfolg des Programms.


Die Zahlen im Bezirk:

Die Betreuungsquote der unter 3-Jährigen lag im Jahr 2020 im Bezirk Amstetten nur bei rund 19 Prozent. Dieser Wert entspricht nicht der EU-Zielvorgabe von 33 Prozent und ist somit unterdurchschnittlich gut für Niederösterreich.

Laut AK-Elternbefragung geben dennoch 24 Prozent der Eltern von Kleinkindern an, ungedeckten Bedarf an Kleinkindbetreuung zu haben. Hier besteht ein Bedarf, aber kein passendes Angebot. Der Anteil der Kinder, die im Kindergarten Mittagessen einnehmen (20 Prozent) ist in Bezirk Amstetten auch niedriger als der NÖ Durchschnitt von 47 Prozent.


Foto: SPÖ/Fröhlich