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12.02.2021

12. Februar- Gedenken im Bezirk BL- Niemals vergessen!

Niemals vergessen

Auch heute, am 12. Februar 2021, auch in Zeiten der Pandemie gedenken die Freiheitskämpfer im Bezirk Bruck/L. den Opfern der Februarkämpfe 1934, am Schwechater Waldfriedhof


LAbg. und Vorsitzender der Freiheitkämpfer im Bezirk Bruck/L. gedenkt mit den Freiheitskämpfern den Februarkämpfen 1934. Denn, durch die Weltwirtschaftskrise waren 1933 etwa ein Drittel der arbeitsfähigen Bevölkerung ohne Arbeit und mit den wirtschaftlichen Problemen ging eine immer schärfere politische Polarisierung einher, die schlussendlich am 12. Februar 1934 im Bürgerkrieg mündete. 


Razborcan: „Wir leben heute in einem friedlichen Europa, in einem friedlichem Österreich, jedoch sind in den letzten Jahren deutliche Einschnitte im Sozialsystem spürbar. Die Einkommensschere geht deutlich auf. Die Reichen werden immer Reicher, die Armen immer ärmer. Mehr als 500.000 Menschen sind arbeitslos, weit über 400.000 in Kurzarbeit“.


Österreichs Wirtschaft geht es derzeit nicht gut, die Staatseinnahmen sind gesunken, die Ausgaben stark gestiegen, insgesamt klafft ein Budgetloch von knapp 23 Milliarden Euro. Razborcan fordert, dass in Zeiten der Pandemie alle die, die es notwendig haben unterstützt werden müssen, egal ob ArbeitnehmerInnen oder UnternehmerInnen. Nach dem Ende der Pandemie darf es aber kein Naturgesetz sein, dass alleine die arbeitende Bevölkerung für die Krisenkosten zahlen muss. Daher sind die Forderungen der Sozialdemokratie heute aktueller denn je. „Alle müssen ihren Beitrag leisten, daher brauchen wir Vermögens- und Luxussteuern genauso dringend wir die längst fällige Besteuerung von Finanztransaktionen“, fordert Razbocan


„Wenn wirklich Alle mithelfen, können wir die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam meistern und weiterhin in einem friedlichem Österreich, in einem friedlichen Europa leben“, betont der Vorsitzende der Freiheitskämpfer, LAbg. Gerhard Razborcan.


Bürgermeisterin in Schwechat, Karin Baier zum Gedenktag am 12.2. Sie fordert zum Nachdenken auf: „Am 12.Feburar 1934 haben sich die sozialistischen ArbeiterIinnen in Österreich gegen den Faschismus organisiert und sind auf die Straßen gegangen.

Der Aufstand wurde blutig niedergeschlagen, Österreich hat gegen Österreich gekämpft - bis heute sind die Parolen „wehret den Anfängen“ und „niemals vergessen“ in unseren Herzen eingebrannt. Lasst uns auch in Zeiten derer gedenken, welche ihr Leben gelassen haben, für eine demokratische Freiheit!“


LAbg und SPÖ Bezirksvorsitzender Rainer Windholz erinnert neben dem SPÖ Stadtparteivorsitzenden, David Stockinger und LAbg. Renè Pfister an die historischen Begebenheiten im Jahr 1934. Windholz: „Die österreichischen Arbeiter waren die ersten in Europa, die im Februar 1934 dem Faschismus bewaffnet Widerstand leisteten. Die Freiheitskämpfer erinnern jedes Jahr am 12. Feber mit Veranstaltungen und bzw. oder Kranzniederlegungen daran, damit die damaligen Ereignisse niemals in Vergessenheit geraten. Ich bedanke mich daher bei den Freiheitskämpfern im Bezirk Bruck für ihr stetiges Bemühen“.




LAbg. René Pfister sieht in der heutigen politischen Lage Parallelen zur Vergangenheit: „Gerade heute, wo antidemokratische europäische Bewegungen und Politiker wieder versuchen, autokratische Systeme zu etablieren und die Kontrollinstanzen der parlamentarischen Demokratie sukzessive zu beschneiden, muss daran erinnert werden, dass eine Demokratie immer aufs Neue verteidigt werden muss“, so Pfister. Er sieht im Februaraufstand 1934 einen letzten verzweifelten Versuch, die mühsam erkämpfte parlamentarische Demokratie, das freie und gleiche Wahlrecht sowie die Unabhängigkeit und Trennung der Gewalten von Legislative, Exekutive und Judikative, zu retten.


SPÖ Schwechat Vorsitzender David Stockinger zu den historischen Ereignissen: "Die Februar-Kämpfe 1934 markieren den ersten bewaffneten Widerstand in größerem Umfang gegen den Faschismus. Die bewusstesten Teile der österreichischen Arbeiterbewegung widersetzten sich ihrer Entwaffnung und verteidigten ihre sozialen und republikanisch-demokratischen Errungenschaften, besonders die des Roten Wiens. Darum ging es dem Faschismus im Kern: Die Beseitigung der organisierten sozialistischen Arbeiterbewegung im Sinne der Kapitaleliten. Der Austrofaschismus war dabei nur die Ouvertüre für das, was später noch in viel drastischerem Ausmaß mit dem Hitlerfaschismus kommen sollte. Insofern war der 12.Februar 1934 ein Fanal und ein Signal an die gesamte internationale Arbeiterbewegung, dass Widerstand möglich ist. Die Helden und Opfer des 12. Februar- gerade auch jene in Schwechat wie Genosse Rudolf Spirik- bleiben für uns unvergessen!"


NR. Katharina Kucharowits schlägt in ihrem Statement zum 12. Februar 1934 den Bogen zu heutigen gesellschaftlichen Phänomenen: „Als SozialdemokratInnen leisten wir Widerstand gegen Verhetzung, Rassismus und Ausgrenzung. Der Faschismus zeigt sich heute oftmals in neuen Formen – durch Hetze und bewusst gestreute Falschinformationen im Internet, die Aushöhlung des Rechtsstaats und wiederkehrende Nationalismen werden Tendenzen kreiert, die ausgesprochen besorgniserregend sind und bekämpft werden müssen. Die Demokratie und unsere Grundrechte zu schützen, muss unser aller oberstes Ziel sein – dafür wurde 1934 gekämpft und dafür stehen wir auch heute ein. Niemals dürfen wir die KämpferInnen von damals, ihren Mut, ihre Haltung und ihre Ausdauer, vergessen“. 

12 Februar-Gedenken am Waldfriedhof in Schwechat

Gedenken in Pandemiezeiten

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